Hello, world!

Hallo,schön dass du hier bist, ich wünsche dir viel Spass beim Stöbern.

 

 

 

Alle Kinder dieser Erde

 

sie tragen unsre Namen
sie sind die Farben dieser Welt
in ihren Augen lebt die Hoffnung
ihr Lachen ist noch unverstellt

es sind ihre Gesichter
es ist der alte Traum
von Liebe, die wir suchen
der unbegrenzte Raum

hörst du noch ihre Lieder
kannst du noch deinen Stern am Himmel sehen
alle Kinder dieser Erde
wollen sich nur mit der Erde drehen

was ist aus uns geworden
aus den Spielen wurde Krieg
wer machte uns zu Feinden
wer setzte da auf Sieg

hörst du noch unsre Lieder
kannst du noch deinen Stern am Himmel sehen
alle Kinder dieser Erde
wollen sich nur mit der Erde drehen


( Musik Hoffmann/Bleich | Text Klaus Hoffmann | Dezember 2004 )

 

 

 

Allein

 

Wir sind zwei, du und ich, 
wenn die Liebe verweilt, 
doch wenn das Glück zerbricht, 
wenn man sich dann langweilt, 
ist man allein. 

Wir sind zehn, wie das Leben, 
durch Tote erhalten, 
doch wenn wir uns ergeben, 
uns nicht mehr verwalten, 
ist man allein. 

Wir sind hundert beim Tanz, 
alle Freunde vereint, 
doch in erster Instanz 
und zuletzt, wenn man weint, 
ist man allein. 

Wir sind tausend und stark, 
und wir haben sie bedroht, 
doch am Ende der Schlacht, 
wenn zweitausend sind tot, 
ist man allein. 

Wir sind eine Million 
und wir lachen sie aus, 
und wir lächeln voll Hohn, 
doch vor'm Spiegel zuhaus' 
ist man allein. 

Wir sind tausend vielleicht, 
die das Geld bei sich hält, 
doch wenn die Angst uns streicht, 
dass der Reichtum zerfällt, 
ist man allein. 

Wir sind hundert, berühmt 
ohne Grund außer Welt, 
doch wenn es langsam kühlt 
wenn das Lächeln uns quält, 
ist man allein. 

Und wir zwei, du und ich, 
wir werden zusammen alt, 
doch wenn die Stunde bricht, 
wenn das Leben sagt 'Halt' 
ist man...

 

 

 

Adieu Emile

 

Adieu Emile
ich liebte dich
Adieu Emile
ich liebte dich, du weisst
wir sassen bei dem selben Wein
wir sassen bei den selben Mädchen
wir sangen mit der gleichen Pein
Adieu Emile
ich sterbe nun
es ist schwer, wenn man im Frühling stirbt
du weisst
ich geh' mit Frieden in der Seele
weil du so rein wie weisses Brot
weiss ich, mein Weib hat keine Not

Ich will Gesang, will Spiel und Tanz
will, daß man sich wie toll vergnügt
ich will Gesang, will Spiel und Tanz
wenn man mich unter'n Rasen pflügt

Adieu Curé
ich liebte dich
Adieu Curé
ich liebte dich, du weisst
wir waren nicht vom gleichen Ort
wir hatten nicht den selben Weg
wir suchten nur den gleichen Port
Adieu Curé
ich sterbe nun
es ist schwer, wenn man im Frühling stirbt
du weisst
ich geh mit Frieden in der Seele
ich weiss, mein Weib hat keine Not
ihr wart vertraut vor meinem Tod

Ich will Gesang ...

Adieu Antoine
ich lieb dich nicht
Adieu Antoine
ich lieb dich nicht, du weisst
es bringt mich nun zum Sterben heut
denn du lebst weiter, und nicht schlecht, mein Freund
weil dich mein Tod doch sicher freut
Adieu Antoine
ich sterbe nun
es ist schwer, wenn man im Frühling stirbt
du weisst
ich geh mit Frieden in der Seele
weil du ihr Hausfreund warst, du Schlot,
weiss ich, mein Weib hat keine Not

Ich will Gesang ...

Adieu mein Weib
ich liebte dich
Adieu mein Weib
ich liebte dich, du weisst
ich nehm den Zug zum lieben Gott
den Zug, der noch vor deinem geht
man nimmt grad den, der eben kommt
Adieu mein Weib
ich sterbe nun
es ist schwer, wenn man im Frühling stirbt
du weisst
ich drück die Augen fester zu
dann weiss ich du liest Messen
meiner Seelenruh'

Ich will Gesang ...


( Text: H. Riedel / Musik: J. Brel | Verlag: Hanseatic / Intersong )

 

 

 

 

Berlin

 

Mein Gespräch, meiner Lieder,
mein Haß und mein Glück,
mein Tag, meine Nacht, mein Vor, meine Zurück,
meine Sonne und Schatten, Zweifel, die ich hab';
an dir und in mir bis zum letzten Tag.
Deine Straßen, wo ich fliehe, stolper' und fall',
deine Wärme, die ich brauch', die ich spüre überall.

Verkauf dich nicht,
Berlin,
jung bist du nicht,
du alterst so schnell,
buckelst zu sehr,
trägst an den Geldern
der Freier so schwer.
Die werden geh'n,
dich sterben seh'n,
Berlin, Geliebte Berlin.

Deine Ecken und Winkel, deine Höfe ungezählt,
wo der Dreck und die Armut nach Veränderung bellt,
dein Rausch am Morgen
riecht nach Haschisch und Bier,
und Rotz fällt gelassen auf Gassen von dir.
Deine Märkte, die Weiber, ihre Ruhe, ihre List
und manchmal ein Witz, der mich in den Magen trifft.

Verkauf dich nicht ...

Deine Häuser mit Fluren,
wo man prügelt, wo man lacht,
wo man, wenn's dunkel wird,
neue Mitbewohner macht.
Deine Räume, in denen der Schlaf ungern kommt,
weil die Luft zum Atmen fehlt,
wo der Sensenmann wohnt,
doch wo du frei sein erfährst in dieser großen Stadt,
obwohl sie einengt und preßt und viele Mauern hat.

Verkauf dich nicht ...

Mein Gespräch, meine Lieder,
mein Haß und mein Glück,
mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurück.
Dein halbtoter Bahnhof, wo ich unter denen steh',
die morgen, schon morgen in bess're Städte geh'n.
Wo ich dich verlassen will,
immer wieder, immer noch,
ich schaff' den Sprung auch,
ich schaff' den Sprung doch.

Verkauf dich nicht ...


( Text und Musik: Klaus Hoffmann )

 

Coda ( Das bleibt )

 

Das bleibt -
das bleibt,
unendlich Licht und Dämmerung,
das bleibt,
das bleibt,
grenzenlose Heiterkeit
und tägliche Veränderung.


( Text und Musik Klaus Hoffmann )

 

 

 

Blinde Katharina

 

Sie trägt auf ihrem Kleide
Phosphorfarben für die Nacht,
für sie ist immer Schweigen,
ob sie redet oder lacht. 
Ihre Augen sind die Hände, 
sie erkennt dich durch's Gehör,
in ihrer Welt sind viele Wände,
die sieht sie bloß nicht mehr.

Katharina, mach mir Mut und halte mich,
gibt's morgen auch kein Wiederseh'n,
ich bin doch der Blinde, darum führe mich,
du kannst im Dunkeln geh'n.
Nur weil ich vermute, daß ich sehend bin,
brauch' ich doch nichts erkennen.
Komm, wir schmeißen einfach alle Regeln hin,
du zeigst mir, wie man sieht.

Sie lehrt mich aus der Stille,
wie man wartet, wie man schweigt,
und zeigt aus Herzensfülle
mal Zorn, mal Heiterkeit.
Wenn sie liebt, dann ist nur Liebe,
wenn sie haßt, dann ist nur Haß,
alles, was sie tut, ist jetzt sofort
mit unbegrenztem Spaß.

Katharina, mach mir Mut und halte mich ...

Blinde sind wie Kinder, 
deren Herzen man zerbricht,
sie wollen auch im Winter
nur ans Licht, nur ans Licht.

Katharina, mach mir Mut und halte mich ...


( Text von Klaus Hoffmann / Musik von Klaus Hoffmann / Soja )

 

 

 

 

Der König der Kinder

Eines Tags in meiner Straße
es begann wie jeden Tag
Kinder auf den Stiegen saßen
schauten auf wie jedesmal
wenn der Alte durch den Regen
seinen Leierkasten schob
zu schwach, die Füße zu bewegen
seinen Kopf zum Singen hob

Dann war er König dieser Kinder
er war ein armer Mann für sie

Und auch ich stand oft daneben
brüllte mit voll Leidenschaft
in seiner Stimme war ein Beben
wenn er sang mit letzter Kraft
oftmals ging ein feines Lächeln
um den alten verknitterten Mund
wenn wir Knirpse ihn umstanden
brüllten mit aus vollstem Schlund

Dann war er König...

Später sah ich ihn dann wieder
auf dem Hof von nebenan
bettelnd sang er seine Lieder
verbrannt und voller Gram
und kein Kind stand mehr daneben
mit offenem Mund voll Seligkeit
In seiner Stimme war kein Beben
vorbei die ganze Herrlichkeit

Er war der König dieser Kinder
er war ein armer Mann für sie


( Text: K. Hoffmann / Musik: J. P. Serat )

 

 

Die Antwort

aufm Kaiserdamm liegt Schnee  
und das Denken tut mir weh
ich folge meinen Füssen 
und ich weiß nicht was ich will
 
es will aus meinem Kopf nicht raus
ich kenn mich einfach nicht mehr aus
ich würd so gerne wissen 
doch ich denke viel zuviel
warum fehln mir alle Tassen 
warum lass ich mich im Stich   
warum hab ich mich verlassen  
wovon ernähr ich mich 
 
da muss ne Antwort sein 
irgend ne Antwort sein 
da muss ne Stimme sein 
sonst geht es nicht 
da muss ne Antwort sein  
irgend ne Antwort sein 
ich bin wohl der einzige   
der jetzt mit mir spricht

ich treib ab und ich verlier 
ich prüf das Für und Für
ich starr mich an wie einen Affen 
und kenn mich nicht 
  
ich hangel mich von Haus zu Haus
knips mir die Lichter aus
ich weiss, ich kann es schaffen 
ich glaubs mir nicht  
 
warum fehln mir alle Tassen 
warum lass ich mich im Stich   
warum hab ich mich verlassen  
wovon ernähr ich mich   
 
da muss ne Antwort sein 
irgend ne Antwort sein 
da muss ne Stimme sein 
sonst geht es nicht 
da muss ne Antwort sein  
irgend ne Antwort sein 
ich bin wohl der einzige   
der jetzt mit mir spricht


( Text und Musik Klaus Hoffmann | stille music GmbH )   

 

 

 

Da wird eine Insel sein

eines Morgens wird es klar sein
mit den Fischen tauchst du auf 
und das Licht ist da 
und endlich siehst du Land 
und dann spürst du auch schon Boden 
und die Strömung nimmt dich auf 
und die letzte Welle spült dich an den Strand

zitternd stehst du da und taumelst 
deine Füße suchen Halt 
und die Angst sagt dir
es kann auch Treibsand sein 
doch ein paar Schritte noch 
und dann kehrst du heim 
da wird eine Insel sein 

und dein eigner Atem trägt dich 
und du nimmst dich an die Hand 
trotz der Schwäche
trotz der Stimmen, trotz der Pein
und du stolperst einfach weiter 
und dann fällst du in den Sand 
bist geborgen, bist vorhanden, bist allein

und am Abend siehst du Zaubervögel 
überm Regenwald 
spürst noch mal die Angst 
verlorn zu sein 
doch sie hält längst nicht mehr
und du lässt dich ein 
da wird eine Insel sein
und am Morgen, wenn du aufwachst 
wird ein großer Regen falln
der dich wäscht und dich erlöst
und dich befreit

von den Sprüchen und den Stichen 
deinen Irrungen und Qualn 
und du weißt jetzt, das ist deine Lebenszeit

und noch einmal drehst du dich zur Brandung
siehst zum Horizont 
und dann gehst du los und wirst ein Andrer sein
du hast nicht mehr als dich 
und du wirst dich freuen 
da wird eine Insel sein 

du hast nicht mehr als dich 
und du wirst dich freuen 
da wird eine Insel sein


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille-music GmbH )

 

 

Die Straßen von Berlin

( für Klaus Wowereit )


die Freiheit ist ein bunter Vogel
das stand auf deinem Butterbrotpapier
und auf dem Schulweg, den du nahmst
da waren die Häuser ausgefranst
und Bettlerzeichen zierten jede Tür

und heut Nacht hast du noch mal
den alten Traum geträumt
von einem Kind, das wollte sich befreien
du wärst sogar bis an den Rand gegangen
um dem bunten Vogel einmal nah zu sein

komm, blauer Mond
zeig mir noch mal meine alten Gassen
ich hab heut Nacht geträumt
von einem Kind, das sucht und streunt
in den Straßen von Berlin

vielleicht hältst du ihn längst in deinen Händen
siehst in den Augen dieser Leute, wo er ist
vielleicht pfeift er sein Lied vom Dach
ein Lied von Hoffnung in der Nacht
vielleicht, weil du hier längst geborgen bist

und die Frau dort an der Tür, die hielt ihn in der Hand
wie oft hat sie dich stolpern, straucheln sehn
du wärst sogar bis an den Rand gegangen
um für immer mit dem Vogel weg zu gehn

komm, blauer Mond
zeig mir noch mal meine alten Gassen
ich hab heut Nacht geträumt
von einem Kind, das sucht und streunt
in den Straßen von Berlin

komm, blauer Mond
leg dein Licht noch mal in meine Hände
lass mich die Hoffnung sehn
wie als Kind im Regen gehn
in den Straßen von Berlin


( Text und Musik Klaus Hoffmann | stille-music GmbH | November 2003 )

Die Zeit, die vergeht

frei, frei, frei
etwas scheint vorbei
ausgestanden und beendet
etwas in mir ist entzwei

hab mich so gesehnt
jeden Tag danach gesehnt
es sollt losgehn, endlich losgehn
irgendwohin, hinaus und endlich frei

auf den Straßen tun die Leute so, als wäre nichts geschehn
hat denn niemand diese kolossale Änderung der Welt gesehn

frei, frei, frei
wovon bloß so frei 
alte Filme klingen in mir nach
und meine eigne Story nebenbei

etwas löst sich auf
ich nehme meinen Lauf
heute ist ein guter Tag
ich wag den Überschlag
und bin dabei

ich hab wohl viel zu lang geträumt
wie war das mit der Sehnsucht nach zu Haus
ich hab es fast versäumt

und die Zeit, die vergeht
und alles verweht
und gar nichts bleibt für immer
nur unsre Liebe bleibt bestehn
wir werden uns als Wolken wieder sehn
und die Zeit, die vergeht
und alles verweht
und gar nichts bleibt für immer

frei, frei, frei 
losgelöst und frei 
wie oft hab ich den Satz gesagt
und war doch längst dabei

ich wollt andre Filme sehn
in eignen Schuhen stehn
SOS: ich übernehme
meinen Weg im Gehn

auf den Straßen schmilzt der letzte Schnee
und die Sehnsucht tut mir nur noch selten weh

und die Zeit, die vergeht
und alles verweht
und gar nichts bleibt für immer
nur unsre Liebe bleibt bestehn
wir werden uns als Wolken wieder sehn
und die Zeit, die vergeht
und alles verweht
und gar nichts bleibt für immer


( Musik Hoffmann/Bleich | Text Klaus Hoffmann | Februar 2005 )

 

 

Den Rest besorgt die Zeit

etwas in dir wird dich tragen 
wenn du glaubst zu schwer zu sein 
etwas lässt dir Flügel schlagen 
wenn du trudelst wie ein Stein

etwas, irgendetwas wird da sein 
wenn du schon nichts mehr siehst
etwas wird dich nachts begleiten
wird dich führen, wird dich leiten
wenn du durch dein Dunkel gehst

eine Stimme wird dich tragen

den Rest besorgt die Zeit
den Rest besorgt die Zeit
spann nur deine Flügel weit und breit
den Rest besorgt die Zeit

etwas in dir wird dich lenken
wenn du denkst allein zu sein
etwas wird dir Größe schenken
fühlst du dich auch noch so klein

etwas, irgendetwas wird dich lehren
wenn du traurig bist
etwas wird dich ruhig betten
wird dich schützen, wird dich retten
wenn du durch die Wolken ziehst

du musst dich nur noch wagen
den Rest besorgt die Zeit
den Rest besorgt die Zeit
spann nur deine Flügel weit und breit
den Rest besorgt die Zeit

schau dich nur im Spiegel an
schau dir deine Flügel an
lass sie ruhig reden
nimm es nur an
nimm es nur an
es ist dein Leben


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille music GmbH )

Heut rette ich die Welt

warum bist du traurig 
sieh mich doch mal an 
sind es die Gedanken 
hast du deine Zeit vertan 
sieben Brücken führten dich
nicht bis nach Haus
und jetzt ist der Vogel krank 
hockt bekümmert auf der Bank 
und die arme Seele weint 
wartet, dass die Sonne wieder scheint

heut rette ich die Welt 
damit sie dir gefällt, jaja 
ich bring ein Licht hinter die Schranken 
und wenn ich damit fertig bin 
ist’s nicht mehr schlimm 
dann siehst du mich mit neuen Augen an

sieh mich an und dann 
blühn Blumen an der Kummerwand 
scheint alles so verloren und 
dein Kinderland wie abgebrannt
sieh mich an und dann
malt sich von selbst der Himmel an 
ich lass dich mit dir nicht allein 
ich würd doch selber einsam sein 
fürchte nichts, ich öffne jede Tür 
die Welt ist schön, ich zeig sie dir 

heut rette ich die Welt 
damit sie dir gefällt, jaja 
ich bring ein Licht hinter die Schranken 
und wenn ich damit fertig bin 
ist’s nicht mehr schlimm 
dann siehst du mich mit neuen Augen an

sieh mich an und dann 
fängt jeder Tag von vorne an 
es sind nur Hunde, die da bellen 
du brauchst dich nicht nach hinten stellen
sieh mich an und dann 
fängt alles wieder für dich an

der Flügel, der gebrochen schien 
wird wachsen, weil ich bei dir bin 
ich trage dich ins Leben hinaus 
ich bringe dich bis nach Haus


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille-music GmbH )

Haus Trinitatis

da steht ein altes Haus nicht weit von der Havel 
und die Geschichte sagt, es stand schon immer dort 
und abends sieht man hinter Fenstern hundert Kinder tafeln 
auch wenn du es nicht glaubst, es ist ein heilger Ort 

manchmal klingen von dort Lieder, wie aus Engelskehlen 
und als ich klein war, blieben wir vor der Einfahrt stehn 
und meine Mutter sagte, das sind die mit den Flecken auf der Seele
die leuchten wie Würmchen, im Dunkeln kann man’s sehn 

kommst du mal vorbei 
am Haus Trinitatis 
bei den Nonnen und Padres 
wo die Königskinder schlafen 
dann tritt einfach ein 
und dank Trinitatis 
den Nonnen und Padres 
denn für diese Nacht wirst du geborgen sein 

sie sagen „Tante“ zu den Schwestern und „Onkel“ zu den Patern 
und meinen „Mutter“ oder „Vater“ und manchmal „Lieber Gott“ 
sie zeichnen so, wie alle Kinder, Wolkenkratzer 
und malen nur die Sonne klein, den Regen manchmal rot 

und abends, wenn es still wird im Haus Trinitatis 
und die Flure und die Küchen und die Gärten sind dann leer 
dann träumen sie, denn Träume gibt es gratis 
und alles, was sie mal berührt hat, vergessen sie nicht mehr


( Musik Hoffmann/Bleich / Text Klaus Hoffmann | stille-music GmbH )

Krumme Lanke
Vor zwee Jahrn im Aujust,
da hab ick noch nich jewusst,
dass ick heute Klagelieder singen muss.
Damals hatt' ick grad entfernt die Emma kennjelernt,
aber heute is schon mit die Liebe Schluss.

In nem Grunewaldlokal, da sah ick sie det erste Mal,
sie trank Kaffe' und aß Liebesknochen zu,
und ick schlängelte mir ran
und wir fing' zu quatschen an
und um achte sagten wir schon beede du, du, du, du.

Und denn saß ick mit de' Emma uff de Banke,
über uns da sang so schmelzend een Pirol,
unter uns da floss so still die Krumme Lanke,
nebenan aß eener Woosch mit Sauerkohl.
Graderüber zog sich eener an vom Baden,
und ick sah ihn noch im Badeanzug jehn.
Die Emma fragte traut:"Bist du auch so schön jebaut?"
Und dann gab se mir 'n Kuss, och war det schön!

Ja der erste Kuss war schön,
doch et blieb nich bei dem Een',
denn een Kuss alleen, det hat ja nich viel Zweck,
Emma küsste mit Jefühl, die Nacht die war so scha-wül,
der letzte Zug war sowieso schon weg.

Aber um die Weihnachtszeit,
klagt se leise mir ihr Leid,
und sie sagte:"Det Malör, det is von dir!"
Ick dachte au verdammt,
und jing hin zum Standesamt.
Denn macht ick schleunigst Hochzeit noch mit ihr.

Und denn saß ick mit de Emma uff de Banke,
die Orgel, ach die hat so schön jetönt.
Wir dachten beede an die Krumme Lanke,
und die janzen neun Tanten ham jeweent.
Und der Pfarrer hielt so schön 'ne fromme Rede.
Er erzählte wat von Jungfrau, rein und klar.
Denn er hat ja nich jewusst,
von dem Abend im Aujust,
weil er damals nich dabei jewesen war.

Und so war'n wa Frau und Mann,
und denn kam der Kleene an,
wir kriegten eenen Schreck,
janz fürchterlich.
So'n Wasserkopp 'en gros',
die Beene krumm wie'n "O".
War so'n richtjer kleener Krumme-Lankerich.

Ach der Bengel der war toll,
alle die Windeln macht er voll,
ich stand und wusch die dreckjen Dinger aus.
Die Emma meinte glatt,
das se det nich nötich hat,
und so kam bei uns der erste Streit ins Haus.

Und denn saß ick inner Küche uff de Banke,
die Windeln hingen rum so wunderschön.
Un 'ne Filiale vonner Krummen Lanke,
macht der Kleene mir ans linke Hosenbeen.
Nachts da konnte keener ruhig von uns schlafen,
denn der Bengel brüllte bis zum Morjen fast.
Da riss uns die Jeduld,
jeder jab dem andern Schuld:
"Hättste lieber besser damals uffjepasst!"

Seit der Zeit jab's jeden Tach
bei uns den größten Krach.
Der Emma schwoll janz fürchterlich der Kamm.
Sie zerhaute jeden Topp,
kurz und kleen uff meenen Kopp.
Meene Birne wurde weich wie'n Junischwamm.

Vor Verzweiflung schafft' ick dann
mir ne andre Freundin an,
doch die Emma hat's natürlich rausjekriegt.
Sie reichte, wie jemein,
gleich die Scheidungslehre ein,
dann kriegten wir ne Ladung vor et Gericht.

Denn saß ick mit de Emma uff de Banke,
der Richter hat uns beede dann verhört,
unn ick dachte:"Die verfluchte Krumme Lanke!"
Da wurde ick zum schuldjen Teil erklärt.
Lalalaa...
Jetzt muss ick für Emma und det Jör bezahlen,
ick komm mein Leben lang nich mehr zur Ruh'.

Det soll mir ne Warnung sein,
ick fall' uff sowat nich mehr rein,
ick koof' mer Sand
und schütt die Krumme Lanke zu!!!

 

Melancholia

 

da war ein Fluss
da stand ein Baum
da spielten Kinder im Geäst
sie waren Fremde
und sie feierten das Leben

ein Brauch besagt
gib ihm
und sei es auch der letzte Rest
teile es
er wird es weitergeben

und du warst schwarz
und ich war weiß
und du warst Jud
und ich war Christ
wir waren Reisende
wie ungleiche Planeten

doch was sie gaben
es war klar
es war nicht viel
doch es gebar
denselben Geist
aus unseren Gebeten

ist diese Zeit schon längst vorbei
hab ich das alles wirklich nur geträumt
Melancholia
Melancholia
ist dieser Traum schon längst vorbei

gibt es die Zeit längst nicht mehr
wir hatten alles und wir gaben alles her
Melancholia
Melancholia
gibt es den alten Traum nicht mehr

da war ein Tal
ein grünes Tal
da liefen Kinder in den Tag
sie hatten einen Traum
vom Teilen und vom Lindern

die Schrift besagt
trau ihm
als wäre er dein bester Freund
du wirst in seinen Augen Frieden finden

wir waren jung
wir waren reich
wir teilten Brot und Fleisch und Fisch
und unsre Tränen wurden
nie, niemals zu Steinen

was wir auch waren
ob Christ
ob Heide
ob Buddhist
der große Geist
ließ alles Leben einen

ist diese Zeit schon längst vorbei
hab ich das alles wirklich nur geträumt
Melancholia
Melancholia
ist dieser Traum schon längst vorbei

gibt es die Zeit längst nicht mehr
wir hatten alles und wir gaben alles her
Melancholia
Melancholia
gibt es den alten Traum nicht mehr


( Musik Hoffmann/Bleich / Text Hoffmann | stille music GmbH )

 

Man vergisst nichts

die Stadt versinkt und ihre Farben 
spiegeln wie Wasser in der Nacht
ein Stück Papier, ein offnes Fenster
hier hab ich meine Zeit verbracht

der alte Weg, dann bis zur Pumpe 
und täglich übern Kreidestrich
als Kind tuts gut, sich zu verirren 
man wirkt erst später lächerlich 

der Blätterwald, der bunte Schlosspark
die letzte Rettung, immerhin  
das erste Mal, an grauer Hauswand 
zitternd vor Glück, mit weichen Knien 

das Kino der geborgten Bilder
die Filme für die wache Nacht
ich weiss nicht , was war mir das Schönste
was hat am meisten Spass gemacht

man vergisst nichts
nichts
keine Stimme 
kein Gesicht
nicht die Kindheit
nicht die Fragen  
man sieht sie nur anders an 

man vergisst nichts
nichts   
keine Nacht
und kein Gesicht
die Gerüche 
und die Farben  
man gewöhnt sich nur daran 

mein Kinderbuch mit sieben Siegeln
es ist geschrieben und es bleibt
solang ich träumen kann und lieben 
der allerschönste Zeitvertreib 

immer suchten wir den Anfang
immer fanden wir nichts mehr 
als dieses " Junge, mach mal halblang "
und alle sehnten sich so sehr

man weiss als Kind um jede Wahrheit
man sieht es, wie es wirklich ist 
nur mir der Zeit, geht man auf Abstand 
damit man nicht verletzbar ist

die Stadt erblüht und neuer Morgen 
löscht mir die Feuer einer Nacht 
hey Fremder, sag, was war das Schönste
was hat am meisten Spass gemacht
 
man vergisst nichts
nichts
keine Stimme 
kein Gesicht
nicht die Kindheit
nicht die Fragen 
man sieht sie nur anders an 

man vergisst nichts
nichts   
keine Nacht
und kein Gesicht
die Gerüche 
und die Farben  
man gewöhnt sich nur daran 


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille music GmbH )
 

Mein ist nur der Sonnenschein

hörst du, was der Vogel singt 
uns gehört der Morgen 
weißt du, was der Abend bringt 
sternenklare Nacht

mein ist nur der Sonnenschein
was ich habe, was ich bin
das ist längst vollbracht

gib mir deine Hand
komm zu mir an Land

wir werden wie die Kinder sein
mit dir geh ich über Stock und Stein
mein, mein, mein, ist nur der Sonnenschein
mein, mein, mein, ist nur der Sonnenschein

was bleibt, wenn heut der Abend geht
was bleibt von all den Sachen
hab mich so nach dir gesehnt
nach Vogelsang und Meer

mein ist nur der Sonnenschein
komm hinauf zum Zauberberg
fliegen ist nicht schwer

mach dein Licht jetzt an
dass ich sehen kann
wohin unsere Reise geht
und dann fang ich dir die Liebe ein
mein, mein, mein, ist nur der Sonnenschein
mein, mein, mein, ist nur der Sonnenschein


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille music GmbH )

 

 

 

 

 

Schenk mir diese Nacht

( Für Laura und Max )


aus den Fenstern dringt Gelächter
und der Abend senkt sich wie ein Mantel
und die großen Boulevards sind sauber aufgeräumt
und der Junge dort, der mit den langen Haaren
bin ich das, der dort, der mit der Gitarre
es ist schon so lang her, als hätt ich es geträumt

ich erinner mich noch an den Tag, es war ein Frühlingsmorgen
ich ging, und die Tür fiel hinter mir ins Schloss
und vor mir lag die große Straße
und hinter mir, was sie vergaßen
ein Schiffchen war ich, auf dem großen Fluss

schenk mir diese Nacht
ich habe soviel an dich gedacht
wirst du da sein, wenn alle schlafen
wirst du meinen Schlaf bewachen
schenk mir diese eine Nacht

sie hatten nichts gewusst von meinen Träumen
von den Stimmen aus meinem Niemandsland
die letzte Platte lief, dann war ich raus
und niemals, niemals, sagte ich, nie mehr nach Haus
und dann war nichts und ich nahm es in die Hand

schenk mir diese Nacht
ich habe soviel an dich gedacht
wirst du da sein, wenn alle schlafen
wirst du meinen Schlaf bewachen

ich werde diese Straße gehen
ich weiß noch nicht wohin, ich werde sehen
bei euch werde ich krank
ich brauch mein eignes Lebenlang

lasst mich nicht
lasst mich nicht
lasst mich nicht
lasst mich nicht stehen

schenk mir diese Nacht
ich habe so oft an dich gedacht
wirst du da sein, wenn alle schlafen
wirst du meinen Schlaf bewachen
schenk mir diese eine Nacht


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille music GmbH )

Verpackt in kleinen Säcken

verpackt in kleinen Säcken
sollten meine Träume stecken
mit nem Zettel dran: „Bin kurz mal weg“
ich schau sie später an
meine Wünsche, meine Sehnsucht
schön geordnet, wie in nem Klassenbuch
ein Schildchen sollt sie schmücken:
„Hier ruht ein ganzer Mann“
aber irgendwann, ich schwör `s
komm ich zurück, hol mein Gepäck
nehm sie mit und mach mich auf den Heimweg
verpackt in kleinen Säcken
sollten meine Träume stecken
mit nem Zettel: „Morgen fängt mein Leben an“ 

und die Nächte im Alleingang
und die Tage, wie im Freigang
ich vergaß sie, ich besaß nie
den Wunsch mal nach zusehen
ein paar Erinnerungen, die vorbei sind
an die Zeit, als ich noch Kleinkind
diesem Abenteuer folgte
das der Morgen für mich war
diesem „Etwas“, dieser Stimme
die mir nachts die Fragen stellt
wohin gehst du, was verdrehst du, was ist wirklich deine Welt?

verpackt in kleinen Säcken
ließ ich meine Träume stecken
hatte massig Zeit vertan

und die Ängste, die Gefühle
meine Kriege, meine Ziele
ich ging wie jeder ran
ich war ein ganz normaler Mann
einer, auf den Verlass ist
auch wenn er fast dabei die Erde küsst
einer, der nicht lange fackelt
einer, der auch immer kann
nur manchmal, wie ein Dieb 
stand ich auf einer Gangway rum 
brachte mich um den Verstand und all die andern Sieger um
stand in Schlange mit den Männern
die in ihren Laptop hämmern
als Vertreter irgendeiner Aschenbahn

ja, ein Mann kennt keine Zweifel
ist gedrillt, auf Tod und Teufel
hat er Angst, dann kippt er ’s weg
hat er Lust, dann nur nach acht
will er fliehen, bleibt er stehen
will er bleiben, muss er gehen
immer perfekt, immer korrekt
gegen die tagtägliche Macht
doch die besten Männer sind die Hasen
die mit ihren Nasen sich nicht kaufen lassen 
ganz egal, für welche Schlacht
verpackt in kleinen Säcken
sollten meine Träume stecken
irgendwann bin ich dann wieder aufgewacht

gut versteckt unter ner Trasse
einer längst vergessnen Straße
stehn die Träume meiner Kindheit
vergraben an der Wand
warten auf mich, wie die Sehnsucht
die ich notierte wie in nem Klassenbuch
mit nem Schildchen: 
„Morgen fängt das Leben für dich an“
ja, morgen ich versprech `s
steh ich zu meinem Glück
hol sie mir und mach mich auf den Heimweg
verpackt in kleinen Säcken
werd ich meine Träume wecken
wie ein Wunder fängt das Leben für mich an 


( Musik : Hoffmann – Bleich / Text : Hoffmann | stille-music GmbH | Berlin – Kladow Dezember 06 )

Von dieser Welt

die Stille und der Straßenrand
derselbe Mief und kein Geländer
hier kenn ich jede Häuserwand
hier war ich Kind und mir nie fremder

blick nicht zurück, komm nicht mehr her, so sagten sie
vergiss die Sehnsucht und vergiss unsere Lieder
hier lockt doch nur das Himmelsmeer
hier geht man fort und kommt nicht wieder

wie ein Vogel, der singt
wie ein Lied, das erklingt
wie ein Licht in der Nacht
wie ein Feuer, das wacht
wie ein wachsender Wein
so soll dein Leben sein
wie die Hoffnung, die zählt
das Lachen, das hellt
wie ein Stern in der Nacht
wie der Schatten der Macht
wie die Stimme, die fehlt
erzähl ihnen
von dieser Welt

Gesichter, wie aus Ton gebrannt
hinter den Augen lauern keine Fragen
gewohnter Blues im Kummerland
die Frauen schaffen und die Männer klagen

die Armut ist ein wildes Tier, pass auf, sie frisst dich, wenn du bleibst
such dir den Code zur Hintertür, stirb langsam oder schweig
es ist immer Verrat für den, der geht
es ist immer Verrat für den, der bleibt

wie ein Vogel, der singt
wie ein Lied, das erklingt
wie ein Licht in der Nacht
wie ein Feuer, das wacht
wie ein wachsender Wein
so soll dein Leben sein
wie die Hoffnung, die zählt
das Lachen, das hellt
wie ein Stern in der Nacht
wie der Schatten der Macht
wie die Stimme, die fehlt
erzähl ihnen
von dieser Welt

noch mal den Weg zur Endstation, ich hatte Glück, ich kam davon
die Mauern sehn mich friedlich an, ich lass sie hier, ich nehm mich an
halt mich nicht an Steinen fest, sie sind der Weg und nicht zuletzt
die Wurzel, aus der Leben sprießt
das Feuer, das dich nie vergisst

wie ein Vogel, der singt
wie ein Lied, das erklingt
wie ein Licht in der Nacht
wie ein Feuer, das wacht
wie ein wachsender Wein
so soll mein Leben sein
wie die Hoffnung, die zählt
das Lachen, das hellt
wie ein Stern in der Nacht
wie der Schatten der Macht
wie die Stimme, die fehlt
erzähl ihnen
von dieser Welt


( Musik Hoffmann/Bleich | Text Klaus Hoffmann | Februar 2004 )

 

 

Was fang ich an in dieser Stadt?

Was fang' ich an in dieser Stadt,

die mich zur Angst erzogen hat,

die für die Fragen blasser Kinder

nur einen Maulkorb übrig hat

und ihnen lehrt, selbst ihre Alten,

die noch so viel erzählen woll'n,

zu überseh'n.

 

Was fang' ich an in dieser Stadt,

die soviel Fortschritt nötig hat,

doch wie ein zahnloses Weib

über alles Neue lacht,

die für Touristen Masken trägt,

wenn ihre Nacht den Dreck verpackt,

was fang' ich an?

Was hält mich noch in dieser kalten,

rostig fett, schon fast verfaulten Bärenstadt.

 

Sie scheint mir wie ein alter Bär,

kraftlos und tapsig fällt's ihm schwer

in diesem Käfig stark zu sein,

er schnauft schon, schlingt den Atem ein,

doch dieser Bär macht noch nicht schlapp,

er hält sich fest an den Vertrag, zeigt Disziplin,

vier dicke Männer schieben, zerren, sie pflegen,

stutzen ihn.

 

Was fang' in an in dieser Stadt,

wofür gebrauche ich meine Kraft,

was fang' ich an in dieser Stadt,

ich bin so hungrig und ich fühle mich so satt.

 

Wie lange hält man dieses Kaff

mit Antibiotika noch wach,

wie lange wird's noch dauern,

bis sie wieder neue Trümmer baun',

wann endlich geben sie aus lahmem Überdruß

der Stadt den letzten harten Bruderkuß,

den sie so nötig hat.

 

Drei Mark fünfzig für 'ne Stadt,

die man so oft geliftet hat,

der man nur noch nicht aus Denkmalschutz

den Todesstoß verpaßt.

Kommt, wer will 'n angestaubtes, muffig

und schon halbverfaultes,

stacheldrahtumzäuntes Panoptikum zum Kauf.

 

Hier herrscht Gleichgültigkeit,

der Haß und der Neid,

der Zaster und das Leid,

die Einsamkeit,

die Heuchelei, die Lüge,

Entfremdung und die Not

lassen dich wählen zwischen

Angst oder Betrug.

 

Was fang' ich an in dieser Stadt...

 


( Text und Musik: Klaus Hoffmann )

 

Wenn du liebst

wenn du liebst 
lieben alle, die dich sehen 
und die Welt wird neu entstehen 
wenn du liebst 
wenn du liebst 
übernimmt dein Herz die Führung
und dein Atem wird Berührung 
wenn du liebst 

wenn du liebst 
blüht die Freiheit wie der Ginster 
und die Zeit öffnet ein Fenster 
und was verloren schien, beginnt 
wenn du liebst 

wenn du singst 
singen alle, die dich sehen 
und die Welt wird dich verstehen 
wenn du singst 
wenn du singst 
wird Musik die eigne Fügung 
jeder Ton wird zur Berührung 
wenn du singst

wenn du singst 
singen uralte Gespenster 
fliegen raus, hinaus zum Fenster 
flügelleicht, und es beginnt 
wenn du singst 

wenn du tanzt 
tanzen alle, die dich sehen 
und die Welt, die wird sich drehen
wenn du tanzt 
wenn du tanzt 
wird dein Lachen dich bewegen 
und du gehst dem Glück entgegen
wenn du tanzt

wenn du tanzt 
ist nichts wirklich mehr gefährlich
du bist da und bist unsterblich 
was am Ende schien, beginnt 
wenn du tanzt 
wenn du singst 
wenn du liebst


( Musik Hoffmann/Bleich / Text: Klaus Hoffmann | stille music GmbH )

Wenn Malene träumt

wenn Malene träumt 
träumt sie von ihren Blumen 
die stehen vor dem alten Haus
und breiten ihre Blüten aus 
und sie holt Wasser aus dem Brunnen 
wenn Malene träumt

wenn Malene träumt 
träumt sie von ihren Tieren 
der große Hund wird bei ihr sein 
die Katzen und ihr Lieblingsschwein 
die werden sie nach Hause führen

dann geht sie fort 
hinaus bis in den großen Wald 
und nur der Wind darf sie berühren 
wenn Malene träumt

wenn Malene träumt 
träumt sie von einem Mädchen 
dem ist im Sommer bitterkalt 
das hat sich einen Fluss gemalt 
der weiß den Weg aus ihrem Städtchen
wenn Malene träumt

wenn Malene träumt 
dann wird sie niemand finden 
sie kennt ein so gutes Versteck 
dort unterm Busch, da ist sie weg 
und davon wissen nur die Linden

dort kann sie sehen 
was immer sie auch sehen mag 
und alles wird sich finden 
wenn Malene träumt


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille music GmbH )

 

Weil jeder Tag zählt

hab ich dir gesagt 
uns bleibt nichts als ein paar Stunden
hast du mir gesagt 
wer so denkt, hat nichts gefunden 
Zeit verliert sich im Getriebe 
lass es los, nimm meine Liebe 
gesucht ist weit gefehlt 
jeder Tag zählt

ich hab dir gesagt
ich bin frei und ohne Zwänge
du hast nur gelacht
große Freiheit, große Enge
küss mich, sei nicht feig, hier hin
solange, bis ich bei dir bin
tausch mich gegen die Welt
jeder Tag zählt

weil jeder Tag zählt 
jede Stunde, die ich bei dir bin 
weil jeder Tag zählt 
jeder Augenblick 
den ich heute mit dir beginn 

teilst du mich mit dir 
auch in diesen schweren Zeiten 
teil ich mich mit dir 
werd ich dich auch nachts begleiten
will dir nah sein, wenn ich fliege 
will mich zeigen, wenn ich lüg 
ich hab dich gewählt 
jeder Tag zählt

weil jeder Tag zählt 
jede Stunde, die ich bei dir bin
weil jeder Tag zählt 
jeder Augenblick 
den ich heute mit dir beginn 

hab ich dir gesagt 
was bleibt sind nur ein paar Stunden 
hast du nur gelacht 
denk nicht nach, bleib ungebunden 
Zeit vergeht, doch unsre Liebe bleibt
auch wenn nichts weiter bliebe 
schau doch, wie es hält 
jeder Tag zählt


( Musik und Text Klaus Hoffmann | stille-music GmbH )

Zusammen

was nimmst du mit auf die Insel deiner Träume
sind es Wünsche, sind es Fragen 
ein paar Fotos in Erinnerung alter Freunde 
ein Buch aus Kindertagen 

läufst ein letztes Mal durch deine Straßen 
hältst dich an dir fest 
kannst nicht bleiben, kannst nicht lassen
stöberst nach dem Rest 

willst du fort, gehst du fort 
nimm uns mit auf deine Reise 
irgendwo ist ein Ort 
da denk an uns in guter Weise 

wir sind alles, was wir sind 
hatten sie gesagt 
doch jetzt geh, bleib nicht Kind 
geh nur, denn es tagt

zusammen 
sind wir nicht allein 
werden eine Insel sein 
die dich schützt und die dich hegt 
sind der Boden, der dich weiter trägt

zusammen 
einzeln und frei 
wirst du diese Insel sein 
wirst sie finden, wirst sie lieben 
wirst dann ganz bei dir zu Hause sein

halt nicht fest, lass es gehn 
es gibt so viele Farben 
irgendwann wirst du sehn
verblassen selbst die Narben 

du bist alles, was du bist 
hatten sie gesagt 
doch jetzt geh und vergiss 
geh nur, denn es tagt 

zusammen 
sind wir nicht allein 
werden eine Insel sein 
die dich schützt und die dich hegt 
sind der Boden, der dich weiter trägt
zusammen 
einzeln und frei 
wirst du diese Insel sein 
wirst sie finden, wirst sie lieben 
wirst dann ganz bei dir zu Hause sein


( Musik Hoffmann/Bleich / Text Klaus Hoffmann | stille-music GmbH )

Was bleibt

Stolpernd suchen deine Füße Halt,
auf Kopfstein tappst du hin, siehst bald
deine Hündin an der Kneipe steh'n,
du merkst,
du hast nicht mal ein festes Wort für sie.
Spürst seit Tagen nur noch Krampf in dir,
vertuscht ihn, spülstihn weg, rauchst viel.
Und wie immer
wartest du mit fremden Freunden
an langen Tischen auf den nächsten Morgen.
Lachend läßt der Tag dich fallen,
wieder weißt du nicht, wofür du tust -

Was dir und mir noch bleibt,
was schon zu unserm Glück gehört,
was in uns Tag und Nacht verweilt,
nicht mal mehr unsre Träume stört,
ist vielleicht nur Angst,
die uns nach vorne treibt.

Man hat zum Springpferd dich gemacht,
gezäumt, für Hürden flott gemacht,
und wenn du erste Schwächen zeigst,
kommen Regenmacher,
Priester und Doktoren.
Die schmeicheln dir die Sonn' ins Ohr,
ziehst lieber ihre Lügen vor,
als eine triste Wahrheit, die, du denkst,
du hier ja doch nicht ändern kannst.
Lachend läßt der Tag dich fallen, 
wieder weißt du nicht, wofür du tust -

Was dir und mir noch bleibt ...

Da stehst du nun, suchst eine Furt
im Bächlein, der zum Wildbach wurd',
starrst auf ein andres Ufer,
das so viele Träume,
Hoffnungen doch offen läßt.
Du wartest auf den Morgenwind,
der dir einen Fährmann bringt,
und plötzlich siehst du, wie du schon
bis an den Hals im tiefen Wasser stehst.
Unsre Zeit ist jetzt und hier,
da gibt's kein Gestern und kein Morgen -

Nur was uns von den Alten bleibt
was schon zu unserem Glück gehört...


( Text und Musik Klaus Hoffmann )

 

 

 

 

Jedes Kind braucht einen Engel 

Sie sind der Anfang und das Licht
doch wir sehn es nicht
sie sind das Wort, daß niemals bricht
doch wir verstehn es nicht

Sie haben Herzen
die begreifen jede Hand, die gibt
und öffnen sich dem
der sich zeigt
und ihnen Liebe gibt

Sie sind das Wasser und die Kraft
doch wir beugen sie
die Kraft, die neues Leben schafft
doch wir beschneiden sie

Sie haben Augen
die können viele Sonnen sehn
doch wer sie bricht
der wird in ihnen
seinen Schatten sehn

Jedes Kind braucht einen Engel 
der es schützt und der es hält
der es schützt und der es hält
jedes Kind braucht einen Engel
der es auffängt wenn es fällt

Sie sind der Boden, der uns trägt
doch wir belächeln sie
das Grün, das aus den Zweigen schlägt
doch wir zerbrechen sie

Sie sind die Zukunft
doch wir sperren ihre Träume ein
und sehen fassungslos, 
aus unsern Mauern stammt der erste Stein

Jedes Kind braucht einen Engel 
der es schützt und der es hält
der es schützt und der es hält
jedes Kind braucht einen Engel
der es auffängt wenn es fällt

...braucht einen Engel 
der es schützt und der es hält
der es schützt und der es hält
jedes Kind braucht einen Engel
der es auffängt wenn es fällt

 

Zeit zu leben
Ein Haus und Sicherheit
ein Ring in Ewigkeit
ein Mensch, der immer bleibt
Vernunft für allezeit
wovor haben wir nur soviel Angst

Ein Lächeln, das nicht stimmt
ein Blick, der nichts beginnt
die Hand, die nur noch nimmt
und Zeit, die schnell verrinnt
wovor haben wir nur soviel Angst

Und der Wind fegt all die Blätter fort
und der Tod, ist mehr als nur ein Wort
denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
kein Ring, kein Gold, kein Leid 
nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
es wird Zeit zu leben
endlich Zeit
Zeit zu leben

Mein Paß sagt mir, ich bin
das Konto sagt, ich hab
die Fotos und das Kind
zeigen, ich war immer da
alles was ich habe gehört mir

Nichts als Schmerz, sagt die Angst
nichts als Angst, sagt der Schmerz
halt es fest, sagt der Kopf
laß es los, sagt das Herz
und die Liebe sagt leis...jetzt und hier

Und der Wind fegt all die Blätter fort
und der Tod, ist mehr als nur ein Wort
denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
kein Ring, kein Gold, kein Leid 
nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
es wird Zeit zu leben
endlich Zeit
Zeit zu leben
endlich Zeit 
Zeit zu leben
endlich Zeit
Zeit zu leben
endlich Zeit

 

 

 

Weil du nicht bist wie alle andern
Weil du nicht bist wie alle andren
Weil man dich niemals kaufen kann
Weil mit dir tausend Sterne Wandern
Weil du auch Wölfin bist und Lamm
Weil du noch Mut hast um zu träumen
Weil in dir Schmetterlinge sind
und weil du Zeit hast dich an Bäumen, halb tot zufreuen wie ein Kind
Weil du das große Abenteuer, wie ein Geheimnis mit dir führst
Weil du nicht Satt bist und das Feuer
So viele Leben in dir Spürst

Weil du nicht bist wie alle andren
Weil man dich niemals kaufen kann
Weil mit dir tausend Sterne Wandern
Weil du auch Wölfin bist und Lamm
Weil du noch in dir Suchst und Zweifelst auch wenn du dich dabei verlierst
Und Deine Grenzen überschreitest, und weil du recht hast wenn du irrst
Weil du Verbote einfach auslässt
Weil Gesetze hasst wie ich
Weil du dich täglich etwas Loslässt
Weil du die Schatten kennst vom Licht
Weil du ein Herz hast wie ein Bahnhof aus dem mein Zug auf Reisen geht
Und meine Stimme sagt 'fahr nicht Los', wenn du für immer von mir gehst
Weil du nicht bist wie alle andren, auch wenn du Ausgehst wie das Licht
Und mit dir tausend Sterne Wandern, weil es dich gibt
Liebe ich dich

 

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

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