Hello, world!

Hallo,schön dass du hier bist, ich wünsche dir viel Spass beim Stöbern.

 

 

Engel sind ein Segen


Engel sind was wunderschönes,
denn sie sind ein Segen in unserem Leben.
Bist du mal traurig und allein,
werden sie in deinem Herzen sein.
Du musst es nur wollen und dran glauben,
dann wirst du sehn, das sie dich verstehn.
Hör auf dein Herz, und erst dann vielleicht,
ziehen sie in deinem Herzen ein.
Du wirst es erleben und verstehn,
warum so viele Menschen auf Engel stehn.
Sie machen dich glücklich und zufrieden,
und dann wirst du ihn finden,
deinen Seelenfrieden.

© Conny

Dann ist mein Engel da ... 

 
Ist der Weg mal steinig 
und  ich weiss nicht wohin , 
gibt es keinen Ausweg mehr , 
nichts hat einen Sinn , 
ziehen dunkle Wolken 
über mir dahin  , 
 
- dann ruf ich meinen Engel 
und alles ist halb so schlimm . 
 
Dann ist mein Engel da 
und geht ein Stück mit mir . 
Egal wie schwer der Weg auch ist 
wenn ich rufe, ist er hier . 
Seinen Flügelschlag , ich kann ihn spüren , 
alle Ängste nimmt er von mir . 
 
Bin so froh , dass ich dich habe - 
du mein Engel , ich danke dir ! 
 
 
© MaKi

Mein Engel

 
 Sorgen, Kummer, Schmerz und Leid,
 hilft er zu ertragen
und ist keiner für mich da,
ihm kann ich alles sagen.
Er hilft mir in der dunklen Nacht, 
hält meine Hand, wenn er meinen Schlaf bewacht.
Muss ich durchs Tal der Tränen gehn,
wird er auch dann an meiner Seite stehn....
 
mein Engel 
 
© MaKi

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/rilke.php

Engellieder

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...

 

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr,
seit ihn mein strenger Tag vertrieb,
oft senkt er sehnend sein Gesicht her
und hat die Himmel nicht mehr lieb.

Er möchte wieder aus armen Tagen
über Wälder rauschendem Ragen
meine blassen Gebete tragen
in die Heimat der Cherubim.

Dorthin trug er mein frühes Weinen
und Bedanken, und meine kleinen
Leiden wuchsen dorten zu Hainen,
welche flüstern über ihm...

Wenn ich einmal im Lebensland,
im Gelärme von Markt und Messe -
meiner Kindheit erblühte Blässe:
meinen ernsten Engel vergesse -
seine Güte und sein Gewand,
die betenden Hände, die segnende Hand, -
in meinen heimlichsten Träumen behalten
werde ich immer das Flügelfalten,
das wie eine weiße Zypresse
hinter ihm stand...

Seine Hände blieben wie blinde
Vögel, die, um Sonne betrogen,
wenn die andern über die Wogen
zu den währenden Lenzen zogen,
in der leeren, entlaubten Linde
wehren müssen dem Winterwinde.

Auf seinen Wangen war die Scham
der Bräute, die über der Seele Schrecken
dunkle Purpurdecken
breiten dem Bräutigam.

Und in den Augen lag
Glanz von dem ersten Tag, -
aber weit über allem war
ragend das tragende Flügelpaar...

Um die vielen Madonnen sind
viele ewige Engelknaben,
die Verheißung und Heimat haben
in dem Garten, wo Gott beginnt.
Und sie ragen alle nach Rang,
und sie tragen die goldenen Geigen,
und die Schönsten dürfen nie schweigen:
ihre Seelen sind aus Gesang.
Immer wieder müssen sie
klingen alle die dunklen Chorale,
die sie klangen vieltausend Male:
Gott stieg nieder aus Seinem Strahle
und du warst die schönste Schale
Seiner Sehnsucht, Madonna Marie.

Aber oft in der Dämmerung
wird die Mutter müder und müder,-
und dann flüstern die Engelbrüder,
und sie jubeln sie wieder jung.
Und sie winken mit den weißen
Flügeln festlich im Hallenhofe,
und sie heben aus den heißen
Herzen höher die eine Strophe:
Alle, die in Schönheit gehn,
werden in Schönheit auferstehn.

Gebet

Ernster Engel aus Ebenholz:
Du riesige Ruh.
Dein Schweigen schmolz
noch nie in den Bränden
von Büßerhänden.
Flammenumflehter!
Deine Beter
sind stolz:
wie du.

Der du versteinst,
du über den Blicken beginnender
König, erkiese
dir ein Geschlecht,
dem du gerecht
erscheinst,
saumsinnender
Riese.

Du, aller Matten
Furchteinflößer,
Einer ist größer
als du: dein Schatten.


Mehr Gedichte aus:
Gedichte über Engel

Mehr Gedichte von:
Rainer Maria Rilke.

Schutzengel für die Kinder!

Liebe Kinder ich grüße Euch alle herzlich,
ich bin der Schutzengel aus der Ferne,
immer und zur jede Zeit bereit
für Euch da zu sein, wenn ihr mich braucht.

Wenn ihr weint bin ich zur stelle,
und trockne Eure Träne gerne,
Ich tröste Euch so gut ich kann,
denn Euer Wohl ist Anliegen mein.

So einen wie mich gibt es viele,
bei jedem von Euch ist ja einer,
immer geht er an seine Seite,
und geht mit dir in die Weite.

Freue dich darüber kleines,
ich spiele gerne mit dir fang'es,
sprächen kannst mit mir weiter,
ich bin leise und nicht lauter.

Sage mir alles was dich bedrückt,
ich höre dir zu und unterbreche dich nicht,
geduldig bleibe ich stehen,
vielleicht kannst du mich sehen.

Wenn du wächst, wachse ich mit dir,
wenn du gehst, gehe ich mit dir,
wenn du lernst, lerne ich mit dir,
wenn du schläfst, wache ich über dich.

Jetzt da du weißt wer ich bin,
kannst du ruhig und selig sein,
lache und singe du Fröhlichkeit,
ich bin dein Freund aus der Ewigkeit.

Dieses Engelgedicht wurde eingetragen von Anka

Engel der Hoffnung


Engel sind um Dich,

Du musst nur einmal still stehen bleiben und in Dich hinein lauschen.
Denn Engel sieht man nur mit dem Herzen.
Sie existieren durch unseren Glauben und der Hoffnung.
Wir bewegen uns zwischen zwei Welten.
Die eine lässt sich mit Regeln und Grundsätzen erfassen.
Die andere können wir nur mit unserem Herzen
und unserer Vorstellungskraft

 

 

Ich sah einen Engel

im silbernen Gewand,
er nahm mich einfach
an seine Hand.
Geleitet mich sicher
durch dunkle Nacht,
beschützt meine Träume
mit himmlischer Macht.
Am Tage unsichtbar
schwebt er übers Land,
kleiner Schutzengel
wird er auch genannt.
Hält seine Hände
zum Schutze über mich,
vielleicht beschützt
so ein Engel auch Dich.

Gut und Böse sind wie Wasser und Feuer, Himmel und Hölle

oder wie ich und du oder du und ich.
In jedem von uns steckt ein Teufel und ein Engel,
deshalb laßt uns versuchen Engel zu sein! 

 

 

An den Engel in der Wüste

 

Gern hätte ich Tränen getrunken,
die Augen weinten nur Funken;
ich wühlt’ noch ein Grab in den Sand.
Ich bin in Verzweiflung gesunken,
ach, weil ich kein Wasser fand.

Da hört’ ich ein Flügelpaar klingen,
da hört’ ich ein Schwanenlied singen,
da fühlt ich ein kühlendes Wehn,
da sah ich mit tauschweren Schwingen
den Engel der Wüste gehn.

Da kniete ich still vor ihm nieder,
da legt’ er sein tauig Gefieder
mir kühl um das glühende Haupt
und sang mit die Pilgerlieder:
Da hab ich geliebt und geglaubt.

 

Clemens Brentano (1778-1842, Schriftsteller)

 

Mondnacht

 

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

 

Joseph von Eichendorff (1788-1857, Deutscher Lyriker, Schriftsteller)
Aus: 
Gedichte, 6. Geistliche Gedichte

 

Wenn alle Türen geschlossen

und die Fenster verdunkelt sind,
darfst Du nicht glauben, allein zu sein.
Denn Gott ist bei Dir und Dein Schutzengel.
Und weshalb sollten sie Licht brauchen,
um zu sehen, was Du tust?

 

Epiktet (* um 50 – † um 125, Griechischer Philosoph)

 

Die beiden Engel

 

O kennst du, Herz, die beiden Schwesterengel,
Herabgestiegen aus dem Himmelreich:
Stillsegnend Freundschaft mit dem Lilienstengel,
Entzündend Liebe mit dem Rosenzweig?

Schwarzlockig ist die Liebe, feurig glühend,
Schön wie der Lenz, der hastig sprossen will;
Die Freundschaft blond, in sanftern Farben blühend,
Und wie die Sommernacht so mild und still;

Die Lieb’; ein brausend Meer, wo im Gewimmel
Vieltausendfältig Wog’ an Woge schlägt;
Freundschaft ein tiefer Bergsee, der den Himmel
Klar widerspiegelnd in den Fluten trägt.

Die Liebe bricht herein wie Wetterblitzen,
Die Freundschaft kommt wie dämmernd Mondenlicht;
Die Liebe will erwerben und besitzen,
Die Freundschaft opfert, doch sie fordert nicht.

Doch dreimal selig, dreimal hoch zu preisen
Das Herz, wo beide freundlich eingekehrt,
Und wo die Glut der Rose nicht dem leisen,
Geheimnisvollen Blühn der Lilie wehrt.

Emanuel Geibel (1815-1884, Deutscher Lyriker)

Wo kein Mensch mehr nahe ist, ist doch der Schutzengel

 

Wenn gar kein einz’ger mehr auf Erden,
dessen Treue du darfst trauen,
als dann will er dein Treuster werden
und zu deinem Besten schauen.
Er weiss dein Leid und heimlich Grämen,
auch weiss er Zeit, dir’s abzunehmen.
Gib dich zufrieden!

 

Paul Gerhardt (1607-1676, Evangelisch-lutherischer Theologe, Kirchenlieddichter)

 

 

Jedes Kind ist ein Engel,

der uns heiligen soll.

 

Jeremias Gotthelf (1797-1854, eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler)

Abendsegen

 

Abends, will ich schlafen gehn,
vierzehn Engel um mich stehn:

zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie, die mich decken,
zweie, die mich wecken,
zweie, die mich weisen
zu Himmels Paradeisen!

 

Adelheid Wette (1858-1916, Schriftstellerin, Librettistin und Schwester des Komponisten Engelbert Humperdinck)

Aus der Oper: Hänsel und Gretel, 2.Akt, 2.Szene von Engelbert Humperdinck(1854-1921, Deutscher Komponist)

Gebt dem Engel Bratkartoffeln
Kinderlied aus Italien

 

Kam ein Engel angeflogen
über die Berge, über Täler.
Kam ein Engel angeflogen,
larioli und lariola.

Hat ‘ne rote kalte Nase,
hat sich wohl zu uns verflogen
in dem kalten, kalten Winter,
larioli und lariola.

Gebt dem Engel zwei warme Pantoffeln
und ‘n Teller mit Bratkartoffeln
und dazu ein Spiegelei,
Schinkenspeck dabei.
Soll zusammen mit uns singen,
dass die Töne hell erklingen,
soll zusammen mit uns singen,
larioli und lariola.

Und am allernächsten Morgen
wollte unser Engel weiter,
wollte endlich weiterfliegen,
larioli und lariola.

Und er sagt: Der liebe Gott, der
kriegt im Himmel kalte Füsse
und will auf die Erde kommen,
larioli und lariola.

Will es allen Menschen sagen,
dass sie warm im Herzen werden
in dem kalten, kalten Winter,
larioli und lariola.

 

Wollt’ es allen Menschen sagen,
flog mit seiner roten Nase
über Berge, über Täler,
larioli und lariola.

Genius Astri

 

Durch die Kette deiner Leben
erdennah und erdenfern –
immer segnend dir zu Häupten
hält dein Engel deinen Stern.
Geh in Grauen, Not und Schande,
wandre aller Hoffnung bar,
auch im allertiefsten Dunkel
flammt das Licht, das ewig war.
Unter Dornen, unter Rosen,
unbeirrt seit Urbeginn
leuchtet über deiner Seele
das urewige ›Ich bin‹.
Jede Nacht kannst du es schauen,
neu zu jedem neuen Tag
rührt dich reinigend und sühnend
deines Engels Schwingenschlag.
Und befreit die Todesstunde
deines Wesens wahren Kern –
heimwärts in die ewige Heimat
trägt dein Engel deinen Stern.

 

Manfred Kyber (1880-1933, Deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker, Dramatiker, Lyriker und Übersetzer)

Dass du aber noch lebest, sollst du dem Schutz und dem Schirm der heiligen Engel zusprechen.

 

Martin Luther (1483-1546, Augustinermönch, Theologe)

Wenn uns ein Engel einmal aus seiner Philosophie erzählte,

ich glaube, es müßten wohl manche Sätze so klingen als wie: 2 mal 2 ist 13.

 

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781, Deutscher Dichter)

 

 

Leitung

 

Es wird ein Engel dir gesandt,
Um dich durchs Leben zu begleiten.
Er nimmt dich liebend an der Hand
Und bleibt bei dir zu allen Zeiten.
Er kennt den Weg, den du zu gehen hast,
Und trägt mit dir der Erde Leid und Last.

Es wird ein Engel dir gesandt,
Dem sollst du dich gern anvertrauen.
Auf ihn soll stets und unverwandt
Das Auge deiner Seele schauen.
Er trägt zu deinem Schutz das Schwert des Herrn
Und ist dir nie mit seiner Hülfe fern.

Es wird ein Engel dir gesandt,
Dem sollst du niemals widerstreben,
Und hast du ihn vielleicht verkannt,
So zwing ihn nicht, dich aufzugeben,
Denn bautest du auf deine Kraft allein,
Es würde nur zu deinem Unglück sein.

 

 

Karl May (1842-1912, Schriftsteller)
Aus: 
Himmelsgedanken, Gedichte von Karl May, Freiburg i.Br. (1900)

 

 

 

Dein Engel

 

O glaube nicht, du seist verlassen,
Wenn dir kein Mensch zur Seite steht.
Lern nur den leisen Hauch erfassen,
Der, wenn du klagst, dich lind umweht.
Es zieht ein sinnenfremdes Mahnen
Dein geistig Wesen zu sich hin:
»Willst du, willst du denn gar nicht ahnen,
Daß ich, dein Engel, bei dir bin?«

O wolle nicht darüber trauern,
Daß dich kein Mensch im Herzen trägt.
Dort, jenseits unsrer Kirchhofsmauern,
Giebts einen Puls, der für dich schlägt.
Er hat für dich schon hier geschlagen,
Und fühlst du ihn, so sagt er dir:
»Du wirst auf Flügeln stets getragen;
Ich bin dein Engel; glaub es mir!«

O laß dir nicht ins Auge steigen
Des Leides stille Thränenfluth.
Wiß, daß grad in den schmerzensreichen
Geschicken tiefe Weisheit ruht.
Grad in des Lebens schwersten Stunden
Spricht tröstend dir dein Engel zu:
»Durchs Leiden hast du mich gefunden;
Ich bin getrost; nun sei’s auch du!«

 

Karl May (1842-1912, Schriftsteller)
Aus: 
Himmelsgedanken, Gedichte von Karl May, Freiburg i.Br. (1900)

 

Ich weiß nicht, wo die Engel leben, ob in der Luft, im leeren Raum, oder auf Planeten.
Gott hat nicht gewollt, dass wir davon Kenntnis erhielten.

 

Voltaire (1694-1878, Autor)

Mein Schutzgeist, mein Engel, mein Lieb

 

Umschwebst du nicht leise als Schatten,
mein gütiger Engel, mich hier
und tröstest den Müden, den Matten,
und redest kaum hörbar mit mir?
Du weckst in beglückenden Stunden
des Schaffens oft zaghafter Trieb,
du heilst meine blutenden Wunden,
mein Schutzgeist, mein Alles, mein Lieb.

 

Peter Tschaikowski (1840-1893, Russischer Komponist)

 

Der Herbst des Einsamen

 

Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,
Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
Im roten Wald verliert sich eine Herde.
Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
Es ruht des Landmanns ruhige Geberde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
Und Engel treten leise aus den blauen
Augen der Liebenden, die sanfter leiden.
Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,
Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.

 

Georg Trakl (1887-1914, Dichter)
Aus: 
Sebastian im Traum
Das Gedicht ist das achte und letzte Gedicht des gleichnamigen Abschnitts im Gedichtzyklus “Sebastian im Traum”.

 

Wenn ein Kind stolpert, hält ein guter Engel seine Hand hin.

 

Sprichwort aus dem Judentum

Man weiß erst, ob man einem Engel ins Gesicht gesehen hat, wenn er wieder gegangen ist.

 

 

Sprichwort aus dem Judentum

 

Engel können fliegen, weil sie sich selbst so leicht nehmen.

 

Sprichwort aus Schottland

Denkst du an Engel, so bewegen sie ihre Flügel.

 

Sprichwort aus Israel

 

 

Alles hat seinen Engel:
Zeiten und Jahre,
Flüsse und Meere,
Früchte und Gras,
Schnee und Wolken,
die Sterne.

 

Slawisches Henochbuch

 

 

Sieh,
wie die Himmelsflur ist eingelegt mit Scheiben lichten Goldes!
Auch nicht der kleinste Kreis, den du da siehst
der nicht im Schwunge wie ein Engel singt

zum Chor der hellgeaugten Cherubim.

So voller Harmonie sind ewige Geister.
Nur wir, weil dies hinfällige Kleid von Staub ihn grob umhüllt,
wir können sie nicht hören. (Lorenzo)

 

William Shakespeare (1564-1616, Englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler)

 

 

 

Engel Gottes – Angel of God – Angele Dei
Traditionelles katholisches Gebet – Traditional catholic Prayer

 

Engel Gottes, du mein Hort,
durch den mich seine Liebe schützt,
ob Tag oder Nacht, sei mir zur Seite,
leuchte und schütze, lenke und leite.
Amen.

 

Angel of God, my guardian dear,
to whom God’s love commits me here,
ever this day, be at my side
to light, to guard, to rule and guide.
Amen.

 

Angele Dei,
qui custos es mei,
me, tibi commissum pietate superna,
illumina, custodi, rege et guberna.
Amen.

 

 

Seht ihr den Regenbogen in der Luft?
Der Himmel öffnet seine goldnen Tore,
im Chor der Engel steht sie glänzend da,

sie hält den ew’gen Sohn an ihrer Brust,

die Arme streckt sie lächelnd mir entgegen.
Wie wird mir? Leichte Wolken heben mich
- der schwere Panzer wird zum Flügelkleide.
Hinauf – hinauf – Die Erde flieht zurück.
Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude.

 

Friedrich von Schiller (1759-1805, Deutscher Dichter, Philosoph, Historiker)
“Johanna” in ‘Die Jungfrau von Orleans’, Schluß

 

So sehr verlangen wir manchmal, Engel zu werden, daß wir vergessen, gute Menschen zu sein.

 

Franz von Sales (1567-1622, Ordensgründer, Mystiker und Kirchenlehrer)

 

Engel umschweben uns,

Wo wir auch gehn,
Engel umgeben uns,
Wie wir uns drehn.

Doch wir erkennen sie
Nicht in dem Licht,
Und zu benennen sie
Wissen wir nicht.

 

Friedrich Rückert (1788-1866, Deutscher Dichter, Übersetzer)

 

 

Neujahrs-Segen zu 1901

 

Ein Jahr, ganz voll von neuen Dingen:

ein neues, niegekanntes Jahr, -
(von welchem jene Engel singen,
die sich auf ausgewachsnen Schwingen
erheben aus der Schwesterschar) -
ein Jahr, das bauen will und bringen,
das von zwei Händen und zwei Ringen
und wie sie zueinander gingen,
erzählt -; halb Märchen, wunderbar
und halb schon wirklich wird das Jahr;
und seine reifen Stunden klingen
für das, was wird, von dem, was war…

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926, Lyriker)

 

 

Der Schutzengel

 

Du bist der Vogel, dessen Flügel kamen,
wenn ich erwachte in der Nacht und rief.
Nur mit den Armen rief ich, denn dein Namen
ist wie ein Abgrund, tausend Nächte tief.
Du bist der Schatten, drin ich still entschlief,
und jeden Traum ersinnt in mir dein Samen, -
du bist das Bild, ich aber bin der Rahmen,
der dich ergänzt in glänzendem Relief.
Wie nenn ich dich? Sieh, meine Lippen lahmen.
Du bist der Anfang, der sich groß ergießt,
ich bin das langsame und bange Amen,
das deine Schönheit scheu beschließt.
Du hast mich oft aus dunklem Ruhn gerissen,
wenn mir das Schlafen wie ein Grab erschien
und wie Verlorengehen und Entfliehn, -
da hobst du mich aus Herzensfinsternissen
und wolltest mich auf allen Türmen hissen
wie Scharlachfahnen und wie Draperien.
Du: der von Wundern redet wie vom Wissen
und von den Menschen wie von Melodien
und von den Rosen: von Ereignissen,
die flammend sich in deinem Blick vollziehn, -
du Seliger, wann nennst du einmal Ihn,
aus dessen siebentem und letztem Tage
noch immer Glanz auf deinem Flügelschlage
verloren liegt…
Befiehlst du, daß ich frage?

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926, Lyriker)

 

Engellieder

 

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte in meinen Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seinen Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt …

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muß meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr,
seit ihn mein strenger Tag vertrieb,
oft senkt er sehnend sein Gesicht her
und hat die Himmel nicht mehr lieb.

Er möchte wieder aus armen Tagen
über der Wälder rauschenden Ragen
meine blassen Gebete tragen
in die Heimat der Cherubim.

Dorthin trug er mein frühes Weinen
und Bedanken, und meine kleinen
Leiden wuchsen dort zu Hainen,
welche flüstern über ihm …

Wenn ich einmal im Lebensland,
im Gelärme von Markt und Messe -
meiner Kindheit erblühte Blässe:
meinen ernsten Engel vergesse -
seine Güte und sein Gewand,
die betenden Hände, die segenende Hand, -
in meinen heimlichsten Träumen behalten
werde ich immer das Flügelfalten
das wie eine weiße Zypresse
hinter ihm stand …

Seine Hände blieben wie blinde
Vögel, die, um die Sonne betrogen,
wenn die andern über die Wogen
zu den währenden Lenzen zogen,
in der leeren, entlaubten Linde
wehren müssen dem Winterwinde.

Auf seinen Wangen war die Scham
der Bräute, die über der Seele Schrecken
dunkle Purpurdecken
breiten dem Bräutigam.

Und in den Augen lag
Glanz von dem ersten Tag, -
aber weit über allem war
ragend das tragende Flügelpaar …

Um die vielen Madonnen sind
viele ewige Engelknaben,
die Verheißung und Heimat haben
in dem Garten, wo Gott beginnt.
Und sie ragen alle nach Rang,
und sie tragen die goldenen Geigen,
und die Schönsten dürfen nie schweigen:
ihre Seelen sind aus Gesang.
Immer wieder müssen sie
klingen alle die dunklen Chorale,
die sie klangen vieltausend Male:
Gott stieg nieder aus seinem Strahle
und du warst die schöne Schale
Seiner Sehnsucht, Madonna Marie.

Aber oft in der Dämmerung
wird die Mutter müder und müder, -
und dann flüstern die Engelbrüder,
und sie jubeln sie wieder jung.
Und sie winken mit den weißen
Flügeln festlich im Hallenhofe,
und sie heben auss den heißen
Herzen höher die Strophe:
Alle, die in Schöhnheit gehn,
werden in Schöhnheit auferstehn.

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926, Lyriker)
22.2.1898, Berlin-Wilmersdorf

 

Die Engel

 

Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.

Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.

Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926, Lyriker)
22.7.1899, Berlin-Schmargendorf

 

 

Aus: der 2.ten Elegie der Duineser Elegien

 

Ihr Engel! Wer seid ihr?
Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung,
Höhenzüge, morgenrötliche Grate
aller Erschaffung, – Pollen der blühenden Gottheit,
Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne,
Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte
stürmisch entzückten Gefühls und plötzlich, einzeln,
Spiegel: die die entströmte eigene Schönheit
wiederschöpfen zurück in das eigene Antlitz.

 

Rainer Maria Rilke (1875-1926, Lyriker)

 

 

Israfel

 

Ein Geist wohnt in den Höhn,
»Dessen Herz einer Laute gleicht«;
Wie Israfel so schön
Singt keiner in den Höhn;
Die Sterne, die sich kreisend drehn,
Verstummen im Vorübergehn,
Wenn der Klang sie erreicht.

Und wenn im Weltgetriebe
Der wechselnde Mond
Am höchsten thront,
Erglüht er von Liebe;
Und horchend verharren der rote Blitz
Und die sieben Plejaden stockenden Schritts
Auf ihrem Himmelssitz.

Und sie sagen (der sternige Rat
Und alle Lauscher in seinem Geleite),
Daß Israfel sein Feuer
Verdanke jener Leier,
Die seine Stimme weihte –
Dem bebenden lebenden Draht
Jener ungewöhnlichen Saite.

Doch die Höhn, wo der Engel wohnt,
Wo hohe Gedanken, Pflicht und Zoll,
Wo, erwachsene Gottheit, die Liebe thront,
Wo die Huri blickt, sind nah und fern
Von all der Schönheit voll,
Die wir schätzen an einem Stern.

Drum gehst du recht in deinem Drang,
O Israfel, du weiser Barde!
Verachtend glutenlosen Sang
Gab dir der Ruhm den höchsten Rang,
Dein ist der Lorbeer, bester Barde!
Heiter lebe und lang!

Und die Verzückungen drüben,
Sie passen zu deinem feurigen Reigen,
Deinem Gram, deiner Lust, deinem Haß, deinem Lieben,
Sind ganz deiner Inbrunst zu eigen –
Wohl mögen die Sterne schweigen!

Ja, der Himmel ist dein! Doch dieser Welt
Ist Süß und Sauer gemein;
Unsre Blumen können nur – Blumen sein;
Der Schatten deiner Wonne fällt
Auf uns als Sonnenschein.

O wär ich schnell,
Wo Israfel
Gewohnt, und er wär ich –
Er säng wohl nicht so flammend hell
Ein sterblich Lied; doch ich,
Ich säng aus solcher Leier Quell
Ein Lied, dem keines glich!

 

Edgar Allan Poe (1809-1849, Schriftsteller)

 

 

Was ist Sterben?

 

Zum Engel der letzten Stunde,
den wir so hart den Tod nennen,
wird uns der weichste, gütigste Engel zugeschickt,
damit er gelinde und sanft das niedersinkende Herz
des Menschen vom Leben abpflücke
und es in warmen Händen und ungedrückt aus der kalten Brust
in das hohe, wärmende Eden trage.
Sein Bruder ist der Engel der ersten Stunde,
der den Menschen zweimal küsset,
das erste Mal, damit er dieses Leben anfange,
das zweite Mal, damit er droben ohne Wunden aufwache
und in das Andere lächelnd komme,
wie in dieses Leben weinend.

 

Jean Paul (1763-1825, Deutscher Schriftsteller)

 

 

 

Die kleine Brigg, genannt “das Engelchen”

 

Engelchen: so nennt man mich -
Jetzt ein Schiff, dereinst ein Mädchen,
Ach, noch immer sehr ein Mädchen!
Denn es dreht um Liebe sich
Stäts mein feines Steuerrädchen.

Engelchen: so nennt man mich -
Bin geschmückt mit hundert Fähnchen,
Und das schönste Kapitänchen
Bläht an meinem Steuer sich,
Als das hundert erste Fähnchen.

Engelchen: so nennt man mich -
Ueberall hin, wo ein Flämmchen
Für mich glüht, lauf ich ein Lämmchen
Meinen Weg sehnsüchtiglich:
Immer war ich solch ein Lämmchen.

Engelchen: so nennt man mich -
Glaubt ihr wohl, dass wie ein Hündchen
Bell’n ich kann und dass mein Mündchen
Dampf und Feuer wirft um sich?
Ach, des Teufels ist mein Mündchen!

Engelchen: so nennt man mich -
Sprach ein bitterböses Wörtchen
Einst, dass schnell zum letzten Oertchen
Mein Geliebtester entwich:
Ja, er starb an diesem Wörtchen!

Engelchen: so nennt man mich -
Kaum gehört, sprang ich vom Klippchen
In den Grund und brach ein Rippchen,
Dass die liebe Seele wich:
Ja, sie wich durch dieses Rippchen!

Engelchen: so nennt man mich -
Meine Seele, wie ein Kätzchen,
That eins, zwei, drei, vier, fünf Sätzchen,
Schwang dann in dies Schiffchen sich -
Ja, sie hat geschwinde Tätzchen.

Engelchen: so nennt man mich -
Jetzt ein Schiff, dereinst ein Mädchen,
Ach, noch immer sehr ein Mädchen!
Denn es dreht um Liebe sich
Stäts mein feines Steuerrädchen.

 

Friedrich Nietzsche (1844-1900, Philologe, Philosoph)

 

 

Es war einmal eine Glocke

 

Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und es war einmal eine Flocke,
die fiel dazu wie im Traum…

Die fiel dazu wie im Traum…
Die sank so leis hernieder,
wie ein Stück Engleingefieder
aus dem silbernen Sternenraum.

Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und dazu fiel eine Flocke,
so leis als wie ein Traum…

So leis als wie ein Traum…
Und als vieltausend gefallen leis,
da war die ganze Erde weiss,
als wie vom Engleinflaum.

Da war die ganze Erde weiss,
als wie von Engleinflaum.

 

Christian Morgenstern (1871-1914, Deutscher Dichter, Schriftsteller, Übersetzer)

 

 

Die Seele in ihrer höchsten Vollendung
ist wie Gott, aber ein Engel vermittelt
eine genaue Vorstellung von ihm.
Das ist ein Engel: eine Vorstellung von Gott.

 

The soul at its highest is found like God,
but an angel gives a closer idea of Him.
That is all an angel is: an idea of God.

 

Meister Eckhart (1260-1328, Theologe und Philosoph)

 

 

 

 

 

 

 

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

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