Hello, world!

Hallo,schön dass du hier bist, ich wünsche dir viel Spass beim Stöbern.

 

Es bedarf nicht immer vieler Worte um zum Nachdenken anzuregen.

Ich bin begeistert.Texte von Annemarie Schnitt.

 

Bin angekommen                                      

Im Wort  im Raum                                       
der Poesie                                                   
In einem Zuhause                                              
hinter dem Tag                                           
auf leisen Sohlen                                         
auszuleuchten                                                
das Leben                                                         

 

 

 

Morgenvögel

         (Tranströmer)

            ………………………..

            Phantastisch zu spüren

            wie mein Gedicht wächst

            während ich selbst schrumpfe

            es wächst

            nimmt meinen Platz ein

           es verdrängt mich

           es wirft mich aus dem Nest

          das Gedicht ist fertig

 

 

So leicht

wie im Tanz
weiterkommen
nicht festwachsen
am Boden
so leicht
wie im Lied
fortfliegen
hochgetragen
von Tönen


 

 

 

Das Gedicht

ist mein Haus
mein Dach
meine Stadt
mein Strand
meine Welt
ich reise
wo immer
in den Hafen
der Worte
die ein Ziel
markieren
die landeinwärts
Wege öffnen
zu Bildern
des Verstehens

 

 

 

Am Wortgitter

halt ich mich fest
im Weitergehen
verorte mich dort
wo Gedanken wo Bilder
die bunten

Gestalt gewinnen im Wort
wo  Worte sich aufrichten
zum Gitter gegen das Vergessen
zum Halt im Ort losen

 

 

Manchmal halte ich an

mitten am Tag
Worte zu finden
im Fluss der Gedanken
fange sie ein
fülle mein Netz
eh sie forttreiben
in der Flut des Vergessens
mich zurücklassen
wortlos am Weg

 

 

 

Mein Lieblingsplatz

der Schreibtisch
einzutauchen in eine Welt
hinter der  Welt
wo Spielraum ist
Sprache zu finden
Worte zu setzen
ins wortlose Feld
wieder aufzutauchen
mit befreiter Stirn

 

 

 

Ein Gedicht

zerbrechlich wie ein Glas
aus Kristall
nimm behutsam
das zarte Gebilde
und halt es gegen den Tag
vielleicht erkennst du
im Zauberkreis
sich brechenden Lichts
Spuren gebrochenen Seins
aufgefangen im Spiel
gezündeter Farben



 

Aus Worten

eine Welt zaubern
in der sich leben lässt
Wort um Wort
wie ein Dach über dir
Wort um Wort
wie ein winziges Terrain
wo du verweilst
wo dir ein Licht aufgeht
für ein kurzes Lebenslang

 

 

Eines Tages

holen sie dich ein
die Worte  die  vielen
die du gefunden unterwegs
eine Straße zu bauen
um sicherer zu gehen
sie holen dich ein
die Worte die vielen
sie fragen an
sie bestürmen dich
stellen dich in Frage
suchen Antwort in dir




 

 

 

Schöpfung

Nie endet 
die Geschichte
der Schöpfung

Neujahr
Neu tag
Neustunden

Neuschnee 
für neue 
Spuren


 

 

 

 

Das Gedicht

ein bewohnbarer Raum
die Zeit wie gebannt
Gedanken sammeln sich
Träume nisten sich ein
Sterne blitzen auf über
dem verdichteten Leben

Sag

wo wohnst du
fragte sie
Ich?
drüben 
im Winkel der Poesie

Schon lange? 
Oh ja
solang ich denken kann
hat`s der Winkel
mir angetan


 

Poetisches Denken

Perlen aufziehen
zur Kette kühner Gedanken 
Denken andersherum
über alles Wissen hinaus
begreifen was gilt

 

Ankommen im Gedicht

im Lichtkegel
klarer Gedanken
etwas festhalten
das sich verdichtet

 

 

 

 

Reimgedichte

münden in den Reim
ungereimte laufen 
lustvoll ins Offene

 

Etwas

das mich hochtreibt
in der Frühe

mich begleitet
ins Bad
zum Kaffeetisch

verweilt
auf der Stirn
in steiler Falte

mit mir rotiert
durch den Tag
durch die Stunden

Gestalt zu finden
in Zeichen
auf weißem Papier


 

 

Anschreiben

gegen Resignation
gegen Müdigkeit
gegen Angst

gegen die Kälte
die durch die Poren
der Zeit zieht

mit der Kraft
einer Feder
Felsen verrücken

 

 

Gewagter Weg

Die Straße der Gedichte
quer durch die Zeit
Stein um Stein
gewagter Weg
aus Ausweglosigkeit




Zuweilen

öffnen sich Schleusen 
und es fließt es fließt
aus der Feder

Linien wie Flüsse
nicht zu fassen
im Fluss voran



 

 


Nicht stehen bleiben

an dem Platz
der dich zuschnürt
Lähmendes
überschreiten
in die Weite
befreiender Sprache




Reim

den Reim
gibt es 
nicht mehr
nichts reimt sich
auf Reim
es sei denn
Reim
geht einem Reim
auf den Leim


 

 

 

 

Lyrik

Worte gewachsen aus Dunkel 
Unsichtbares sichtbar 
Unfassbares fassbar
Fundstücke
aufgehoben
in der Sprache
der Bilder


 

Dort wohnen

wo der Wind Worte sät 
zum Leben
wo pulsierender Herzschlag ist
Blut in den Adern der Silben

dort wohnen 
wo Hoffnung aufblitzt 
in Metaphern
wo Sprache Atem schenkt
zu befreitem Sein



 

Gezündetes Licht

Aus Worten
gezündetes Licht
dir zu erhellen
den Weg




Als der Eisregen kam

floh ich unter ein Dach
schlug Feuer aus den Gedanken
mit warmer Stirn
zu trotzen der Kälte


 

Gedichte wie

Früchte
aufgefangen
vom Baum des Lebens
Früchte zum Überleben




Kaum zu glauben

wie Worte
die losen
Halt finden
am Gedankengerüst
wie Gedanken
die freien
sich formieren
zum Gedicht


 


Zugfahrt

im Räder-Rausch
Gedanken fortschreiben
einsamer nie
zweisamer nie
auf Wegen nach vorn


 

 

Wolfenbüttel

wieder unter die Poeten gemischt
zum Spiel der leisen Töne
hinter dem lauten Tag
mir ans Herz gewachsen 
in die Sinne geschrieben
ins Ohr getragen
betörende Töne der Stille


 

Sprache finden

Immer neu
Sprache finden
für den Weg
in die Weite
frei zu werden
vom Schmerz
aufzulösen
Lähmendes in dir

 

Zeile um Zeile

Wort um Wort
ein Schutzwall
aus Gedanken
Bildern Träumen
festzuhalten
das Tragende

 

Wort weit

Sich wiederfinden
Wort weit im Grün
gezündeter Hoffnung




Dem Wort vertrauen

Von Wort zu Wort
weitergehen
über Worte hinaus
ins Verstehen

 

Am Anfang das Wort

Sinn setzen
mit Worten
Eis auftauen
mit Worten
Trübes klären
mit Worten
Leben wecken
mit Worten

 

Glaub mir

das Wort
das beflügelte
hat zu aller Zeit
Verzagte
hochgezogen
zum zündenden Flug




Fuß fassen

Fuß fassen vor Ort
sich anbinden
um frei zu sein
zum Flug ins Gelingen



 

Gewichtige Zeit

Wenn ich schreibe
fliegt mir die Zeit davon
verliert ihr Gewicht
wird zu meiner
gewichtigen Zeit
zwischen den Zeiten


 

Aussöhnung im Gedicht

mit der Trauer:
mit dem Fragwürdigen
dem Unverstandenen
dem Unvermögen
dem Unvollendeten


 

Gedankensprössling

Ein Wortgewächs
kleine Eintagsblüte
Königin der Nacht
die sich lustvoll entfaltet
den Tag zu überblühen

 

Verse

Schmerzfäden
gefädelt zum Spinngeweb
zerbrechliches Gebilde
zwischen den Zeiten
aufzufangen
die unzerbrechlichen Träume

 

 

Und plötzlich

springt dir am Wegrand
ein Gedanke entgegen
zündend für ein Gedicht '
das sich zaghaft hochwindet
wie die Wicke am Zaun


 

Es ist das Wort

das wärmt
es ist das Wort
das mündig macht
es ist das Wort
das mich hebt über die Hürden




Poesie

Bilderspiel der Sprache
Atem raum der Gedanken
Augenblicksblüte gebannter Zeit
und am Ende Musik

Der Flügel Poesie

ein Kopf zu erkennen das Ziel
zwei Füße zu durchforsten
die Weite der Welt
zwei Hände zu hüten das Heil
ein Herz aufzufangen
den Fluss der Dinge
der Flügel Poesie
Unfassbares zu erfassen
im Fliegen


 


Gedichte

wie Zugvögel
die dich mitziehen
in wärmere Zonen




Der andere Stundenschlag

der geheime
von Wort zu Wort
von Zeile zu Zeile
von Gedicht zu Gedicht
von tag zu Tag
von Jahr zu Jahr
der andere Stundenschlag
der geheime
der dich anhalten lässt
mitten im Stundenschlag
dahineilender Zeit

 


Ein Gedanke

der zum Text wird
wie zum textilen Gewebe
eingefangen die Fäden
die Luftfäden des Denkens

aus Worten zu weben
ein Bild ein klares
das dich weiterführt
bergauf ins Leben

 

 

Kunst

zu wecken
die schlafende Schöne
zu erhorchen
in Lüften ein Lied
zu berühren
zum Leben den Stein
zu verwandeln
das Chaos in Kraft*

Ereignis

Einem anklopfenden Gedanken
die Tür des Tages öffnen
dass er eintrete 
Licht zünde und
dich fortziehe ins Freie





Wie denn

wenn Worte Welten schaffen
wenn Worte zu Bausteinen werden
neuer Welten   ohne  Zwietracht
ohne  Kleinmut und  Übermut
Welten für den Ort losen Menschen
das Boden wächst  unter den Füßen
sicherer zu gehen unter der Sonne
leichter zu werden unter dem Wort



 


Das Gedicht

ist mein Haus
mein Dach
meine Stadt
mein Strand
meine Welt
ich reise
wo immer
in den Hafen
der Worte
die ein Ziel
markieren
die landeinwärts
Wege öffnen
zu Bildern
des Verstehens




Eine Sprache finden

die dich befreit
wie Gesang
wie Gebet


 

So leicht

wie im Tanz
weiterkommen
nicht festwachsen
am Boden

so leicht
wie im Lied
fortfliegen
hochgetragen
von Tönen

 


Am Wortgitter

halt ich mich fest
im Weitergehen
verorte mich dort
wo Gedanken wo Bilder
die bunten 

Gestalt gewinnen im Wort
wo  Worte sich aufrichten
zum Gitter gegen das Vergessen
zum Halt im Ort losen

 

 

Manchmal halte ich an

mitten am Tag
Worte zu finden
im Fluss der Gedanken
fange sie ein
fülle mein Netz
eh sie forttreiben
in der Flut des Vergessens
mich zurücklassen
wortlos am Weg


 


Die Poesie

ein Spiel auf stimmigen Saiten
auszuhalten das Unstimmige einzufangen das Tröstliche
Sterne zu säen ins Dunkel
Sterne zu pflücken 
am Rande der Tage

 

Mein Lieblingsplatz

der Schreibtisch
einzutauchen in eine Welt
hinter der  Welt
wo Spielraum ist
Sprache zu finden
Worte zu setzen
ins wortlose Feld
wieder aufzutauchen
mit befreiter Stirn



 


Ein Gedicht

zerbrechlich wie ein Glas
aus Kristall
nimm behutsam
das zarte Gebilde
und halt es gegen den Tag
vielleicht erkennst du
im Zauberkreis
sich brechenden Lichts
Spuren gebrochenen Seins
aufgefangen im Spiel
gezündeter Farben


 

Aus Worten

eine Welt zaubern
in der sich leben lässt
Wort um Wort
wie ein Dach über dir
Wort um Wort
wie ein winziges Terrain
wo du verweilst
wo dir ein Licht aufgeht
für ein kurzes Lebenslang

 

Eines Tages

holen sie dich ein
die Worte  die  vielen
die du gefunden unterwegs
eine Straße zu bauen
um sicherer zu gehen

die Worte die vielen
sie fragen an
sie bestürmen dich
stellen dich in Frage
suchen Antwort in dir




 


Schöpfung

Nie endet 
die Geschichte
der Schöpfung

Neujahr
Neu tag
Neustunden

Neuschnee 
für neue 
Spuren


 


Ein Bild

Ich male mit Worten ein Bild
fliege mit Farben
über die Zeilen
betupfe mit Tönen
ein Blatt
mische mich ein

 

Das Gedicht

ein bewohnbarer Raum
die Zeit wie gebannt
Gedanken sammeln sich
Träume nisten sich ein
Sterne blitzen auf über
dem verdichteten Leben

Sag

wo wohnst du
fragte sie
Ich?
drüben 
im Winkel der Poesie

Schon lange? 
Oh ja
solang ich denken kann
hat`s der Winkel
mir angetan


 

Ein Gedanke

Ein Gedanke
der mich hochtreibt
in der Frühe

mich begleitet
ins Bad
zum Kaffeetisch

verweilt
auf der Stirn
in steiler Falte

mit mir rotiert
durch den Tag
durch die Stunden

Gestalt zu finden
in Zeichen
auf weißem Papier



 

Anschreiben

gegen Resignation
gegen Müdigkeit
gegen Angst

gegen die Kälte
die durch die Poren
der Zeit zieht

mit der Kraft
einer Feder
Felsen verrücken


 

Gewagter Weg

Die Straße der Gedichte
quer durch die Zeit
Stein um Stein
gewagter Weg
aus Ausweglosigkeit




Zuweilen

öffnen sich Schleusen 
und es fließt es fließt
aus der Feder

Linien wie Flüsse
nicht zu fassen
im Fluss voran



 

Nicht stehen bleiben

an dem Platz
der dich zuschnürt
Lähmendes
überschreiten
in die Weite
befreiender Sprache




 


 

 


Dort wohnen

wo der Wind Worte sät 
zum Leben
wo pulsierender Herzschlag ist
Blut in den Adern der Silben

dort wohnen 
wo Hoffnung aufblitzt 
in Metaphern
wo Sprache Atem schenkt
zu befreitem Sein



 


Wie oft

fällst du durchs Netz
in die Leere
suchst Fäden
die Halt geben
quer durch die Zeit
suchst sie vergebens
im netzfreien Raum
einer rastlosen Welt
wie oft
wirst du fündig
findest den Faden
den versteckten
und richtest dich auf




 

Für eine Weile

ging mir die Puste aus
fand keine Worte mehr
lief im Leerlauf durchs Leben
für eine Weile war nichts
lag meine Welt im Winterland
tief unter Schnee


 

Poesie

Den Augenblick pflücken
im Fluss der Zeit
Wirkliches wahrnehmen
Wahres verwirklichen
festhalten
was nicht zu halten
mit wachem Blick
das Schöne bergen
in der zerfließenden Zeit

 

Schreiben

meint Fliegen
deutlicher Dinge deuten
aus der Distanz

 

Sonett

So viele Melodien
die den Tag beleben
aus Tönen sich ergeben
die durch die Stunden ziehen

Einer horcht auf und singt
ein anderer bleibt ohne Lied
das ihn weckt und weiterzieht
damit der Tag gelingt

es gibt die dunklen Stunden
wo du kein Lied gefunden
das dich betört

es gibt die hellen Tage auf der Welt
wo ein Lied vom Himmel fällt
das dir gehört

Der Perlfluss Poesie

der schmale
wie er sich Bahn bricht
durch alle Winkel der Welt
unauslotbar seine Quelle
unauffindbar sein Ziel
im Zenit der Zeit
unaufhaltbar sein Lauf
geheimnisumwachsen
neben wilden Gewässern
wie er sich verliert
in Tiefen und Tälern
sich wiederfindet
unter Sonne und Mond
Aufgelesenes fortzutragen
ins Gedächtnis der Tage


 

Lichtpunkte

sind es
die du suchst
ein Leben lang
Lichtpunkte über dir 
Lichtpunkte in dir
Lichtpunkte die dir
den Weg erhellen
ins Reine zu kommen



 

Warte nicht

fang an 
schau dich nicht um
fang an
schreib deine Schrift
in den Schnee




 

Mitten am Tag

die Augen schließen
um deutlicher zu sehen
mitten am Tag
die Vorhänge zuziehen
zum Rückzug ins Eigene
mitten am Tag
nichts sehen wollen
um deutlicher zu sehen
das Eigentliche




Gedankenspiele

wie sie hüpfen von Ort zu Ort
die Gedanken
wie sie verweilen und weiterspringen
wie sie sich überholen und fortschieben
wie sie sich bündeln zuweilen
an Zielpunkte gelangen
festzuhalten das Tragende

 

Das Wort

das du entdeckst
im Anhalten
das Wort
das du festhältst
im Gedicht
Wort um Wort
Bausteine
aus  Gedanken
aus Träumen
Wort um Wort
wortüber zu wachsen
ins Verstehen

 


Mein Begleiter

Das Wort
das unsichtbare
das ungereimte
das flüchtige
es einzusammeln
unterwegs
zum Gedicht

 

Aus Gedankenschüben

schreibt sich das Gedicht
durchbricht den leeren Augenblick
ihn zu füllen mit Luft und Leben

Was bewirkt Poesie

wo ist ihr Platz
im Wirrwarr der Worte
welches Geheimnis lüftet sie
welche Wahrheit sagt sie aus
hinter allem schon Gesagten

sie beleuchtet Rückseiten
wagt sich in Denkräume
hinter schon Gedachtem
in Spielräume einer Sprache
hinter den Sprachen

 


Magie

Dichtung ist Magie
Verzauberung der Welt

der Gegenwart
ein Gesicht zu geben

ein gültiges zwischen 
Vergangenheit und Zukunft




 


Mein Teil

ist Schreiben
Ähren auflesen
in Gedankenfeldern

aus Buchstaben
Brot backen
zum Leben


 

Nur ein paar Dinge

ins Reine schreiben
mit dem Pinsel
mit der Feder
den Weg markieren
im Dschungel
der Eindrücke

 

Im Bild des Gedichts

du selbst sein als ein anderer
im hellen Augenblick
dich neu wahrnehmen
über dich hinausgehen
zu ermessen was möglich
in der Schwebe
Abgründe aushalten
dich verstehen im Bild
dich verwandeln im Rhythmus
poetischer Zeilen zu dem
was du sein könntest

 

Der Schreibtisch

der virtuelle
der versteckte
in Luftfächern 
aufzufangen
luftleichte
Wort-Kompositionen




Im Schreiben

Gedanken verankern
in reißender Flut
Worte wie Findlinge
zusammenrücken
zum schützenden Wall


Ausflüge im Kopf

Länder und Leute
Berge und Meere
Städte und Straßen
Gärten und Gesichter 
querfeldein
Denken als Fortbewegen
im lautlosen Lauf

Worte

wie Klänge
aus anderen Sphären
Worte
wie warmer Regen
auf wüstem Land 
Worte
wie Berührung
im Unverhofften


 

All die Fäden

die bunten
die wirren
die starken
die zarten
all die Fäden
verknüpfen
zum Gedicht
Buntes
Wirres
Starkes
Zartes
aufzuheben
vom Boden




Geheimsprache

Kennst du sie 
die Sprache mit Melodie
die Geheimsprache Poesie 
die Sprache der Sprachen 
in allen Sprachen
sie schläft nebenan 
wenn du sie weckst
sie für dich entdeckst
wird die Sprache der Sprachen
dich hellhörig machen


 


Der Schreibstift

mein Spazierstock 
durch unwegsames Land
mein Halt im Ungewissen
mein Begleiter 
Schritt um Schritt
die kleine Spur




Wort um Wort

Sich versöhnen mit sich
Im Ungeklärten Klarheit finden 
im Undurchsichtigen Durchsicht
das Nebulöse auflösen
sich hintasten zum Licht

Abseits

der Route
der lauten
erlebst du
landeinwärts
Lauteres




Ein Wort

wie Wasser
wie Brot
wie ein Kuss
wie ein Ja
zum Leben


 


Wohin

frage ich
führt am Ende 
die Straße der Gedichte
mag sein
an ein Ufer fernab vom Tag
in die Stille hinter dem Sturm
in den Horizont des Werweiß
in Gärten der Inspiration
mag sein
dort angekommen
bist du dir mag sein
ein Stück näher gekommen




Befreiendes Wort

Von Gedicht
zu Gedicht hin
zum befreienden Wort

 

Im Feuertakt

Immer wieder neu erleben
wie auf leisen Sohlen
Glut und Gleichmut
zueinander finden
im Feuertakt



 

Im Kosmos

einen Punkt finden
mitten im Schweben
Gedankenblitze
wie Wetterleuchten
wer ankommt
kommt an 
im Grenzenlosen
fasst Fuß im Flüchtigen




 

Der Fluss der Worte

wieder in den Fluss
der Worte finden
der trägt

wieder den Stromschnellen
der Zeit totzen
den Untiefen

wieder dabeisein
auf Flusswegen
zum Meer



 

Wo wachsen die Worte

die verdichteten
zu wecken
was schlummert
aufzutauen
was zugefroren




Diese Stille

die sich legt
wie ein weißes Blatt
auf deine Gedanken
sie zu lösen
zum Lied



 

 

 


Gedichte

sie fragen an
sie hinterfragen
sie befragen

sie sagen aus
was ungefragt
gesagt sein will




Wegbegleiter

sind Gedichte mir
gute Geister
die den Tag säumen
die Nacht durchhellen
unsichtbare Pfeiler
die den Weg markieren
aus dem Nirgendwo
in ein irgendwo neu
begehbares Land

 

Chaos im Kopf

Mauern Tunnel
Sackgassen
du öffnest im Schreiben
die Schranken
zum Licht


 

Immer neu

ankommen
und wieder aufbrechen

dazwischen
Fußwege wie am Himmel entlang

Pulsschläge 
im Gleichtakt der Wellen

Schaumträume 
die im Sand zerrinnen




 

 

Kunst

zu wecken
die schlafende Schöne
zu erhorchen
in Lüften ein Lied
zu berühren
zum Leben den Stein
zu verwandeln
das Chaos in Kraft*




Ereignis

Einem anklopfenden Gedanken
die Tür des Tages öffnen
dass er eintrete 
Licht zünde und
dich fortziehe ins Freie

 

Morgen im Mai

du bist dabei
wenn der Morgen im Mai
mit dem ersten Möwenschrei
geboren wird
du bist dabei
wenn der Morgen im Mai
so leichtfüßig frei
am Horizont steht
du bist dabei
wenn der Morgen im Mai
so sorglos frei
über die Erde zieht

Frühlingstag

häng deine Trauer
an den Magnolienbaum
zwischen wachsweiche Blüten
häng deine Trauer
an den Birkenzweig zwischen silberzarte Blätter
häng deine Trauer
an den Fliederstrauch
zwischen sonnensatte Dolden
häng deine Trauer
an den Frühlingstag
zwischen himmelhelle Träume

Mir treu

am Wege
Luna
die Freundin
der Nacht
eingebettet
in ihr Kommen
und Gehen
das Meer
und mein Leben

 

 

Mond

zwischen
den niedrigen Häusern
kam er auf mich zu
nah und leuchtend
Du-Mond-sagte ich
und teilte schwesterlich
eine Banane mit ihm

 

 

Einzig die Sehnsucht

so viel Brüchigkeit
auf den Wegen voran
vollkommen
einzig die Sehnsucht
nach Gelingen

 

Die Muschel des Mondes

In die Muschel
des Mondes
ablegen
die Fragen
der Nacht
zuwarten
bis er sich
rundet
zur Antwort

Mehr Nacht

als Tag
in dieser Welt
weil wir das Leben
verschlafen

 

 

Aufbrechen

in ein Neues
des Menschen
Schwingen
sind die Träume
des Menschen
Zukunft
lauter leere Räume
dass du sie füllst

 

Ein Stundenglas

durch das die Zeit
wie Sand zerrinnt
zu jeder Stunde
der Neuansatz
solange Zeit
in Stunden zählt

 

 

Nächte

Unter den Schleiern
des Schlafes
schlummert
das aus dem Tag
gefallene Licht

 

Sonntage

dein Anhalten
am Saum der Tage
abzuwägen
flüchtiger Tage Gewicht
auszuloten
Gewichtiges im Bann der Zeit

 

 

Augenblicke

in denen dir
die Felle fortschwimmen
wo du mit leeren Händen
dastehst

Augenblicke
die von Glück überfließen
wo die Hände sich füllen
mit Licht

 

Herbst angesagt

alles anders
und neu
alles wie gestern
wie morgen
alles eingebettet
in deinen Tag
in deine sich
rundende Zeit

Nebel Tag

Schritte im Nebel
von Schleiern
umschlossen der Tag
kein Durchblick
kein Halt
auf leisen Füßen
schleichen sich
Stunden voran
zu lösen
aus Nebeln den Tag

 

Früh am Morgen

sind die Stunden leer
wie leere Straßen
nichts ist festgelegt
das du nicht
ändern könntest

Auf Reisen

trabt mir der Kopf
davon ins Blaue
die Luft zu füllen
mit Schwärmen
losgelöster Gedanken
da ist kein Bremsen am Bahnhof
kein Halt am Flughafen
kein Stopp auf der Autobahn
erst am Ziel
sammelst du den Kopf
wieder ein
holst die Gedankenschwärme
heim ins Netz

Gefüllte Stunde

ist gefüllte Zeit
glücklich geerdete
Ewigkeit

 

Frühling

ein Ahnen
wie Vorfreude
auf Neues
aufgetaut
dein Winterherz
wie es vibriert
in weicher Luft
warm durchpulst
vom Glück
des Kommenden

 

 

Trau den Spuren

draußen im Schnee
den allerersten
die dich hinausführen
über das Glück des Anfangs
in das Glück des Gelingens


Die Zeit

ein dahinrasender Zug
du springst auf
du springst ab
du lässt dich mitreißen

oder du sagst: Stopp
steigst aus und liegst
neben ihr im Gras
hütest ihren Schlaf

und wachst darüber
dass keiner sie weckt

 

Zugeworfene Zeit

so reicht denn ein Jahr
dem anderen die Hand
von Händedruck
zu Händedruck
zum runden Leben


Gestundete Zeit

die Zeit der Träumer und Tänzer
die Zeit der Verliebten
der lachenden Kinder
dein erfüllter Augenblick
gestundete Zeit
im Strom der Zeit




Zeit

Jahrmilliarden Jahre vor uns
Jahrmilliarden Jahre nach uns
dazwischen
deine Zeit meine Zeit
gezündete Lebenszeit
wach aufzufangen
einen Funken
Ewigkeit


Krokushang

Sprache der Farben:
Ton um Ton
Silbe um Silbe
Wort um Wort
alles was wahr ist




Dieser Regen (Haiku)

gegen die Scheibe
du schaust durch Schleier hinaus
ins Ungeschönte




Ein Engel

neben dir am Weg
er lenkt deinen Schritt
er lenkt deinen Kopf
in die Richtung
die richtige


Die Tür zum Garten

zu öffnen bringt Glück
du verlierst dich
in die Rückseite des Lebens
in den Farbe des Flieders
in das Rot der Rosen
in das Dunkel der Büsche
die dich entführen in Gefilde
hinter dem Tag
dich neu zu sammeln
zum Sein

 

Diese Sonne

sie drang durch die Poren
drang mir ins Herz
durchwärmte Kopf und Sinne

warme Gedanken
wie und wo speichern
für winterliche Tag




Gib dem Glück

ein Zuhause unter Haut
es braucht dich
dein Herz deine Sinne
es möcht atmen im Freiraum deiner Träume
dem unzugestellten
es möcht sich verlieren unverloren
in den Tanz deiner Tage

 

 

Alle hier eingestellten Verse sind von Annemarie Schnitt

und dürfen daher nicht öffentlich und professional genutzt werden

sie unterliegen dem ©by Annemarie Schnitt

Fotos dürfen verwendet werden .

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

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