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geschichten

 

 

ZWILLINGE IN DER GEBÄRMUTTER UNTERHALTEN SICH

"Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der
Geburt?"

"Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu
gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben
nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark
genug sind für das was uns erwartet."

"Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn
das überhaupt aussehen, ein Leben nach der
Geburt?"

"Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird
sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht
werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"

"So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar
nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische
Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns
ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht,
die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz."

"Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles
nur ein bißchen anders."

"Es ist noch nie einer zurückgekommen von 'nach
der Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben zu
Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und
dunkel."

"Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben
nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir
dann unsere Mutter sehen und sie wird
für uns sorgen."

"Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie
denn bitte?"

"Na hier, überall um uns herum. Wir sind und
leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir
gar nicht sein!"

"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie
etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."

"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst
du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere
Welt streichelt...."

 

.Jana Mösch

 

Die Geschichte

vom tapferen Igelein

 
 

An einem Waldrand im Gebüsch zwischen vielen bunten Blättern lebt eine Igelfrau und ein Igelmann. Beide sind sehr glücklich und haben viele Freunde aus Wald und Feld.

Da sich beide sehr lieb haben, wünschen sie sich nichts sehnlichster als ein Baby. Bald darauf meldete sich auch schon Nachwuchs an,

so dass der Igelmann nun die Wohnung größer bauen musste, damit sich das kleine Igelkind auch wohl fühlt und Platz zum spielen hat.

 


 
Als nun das Igelkind geboren wurde, kamen alle Freunde zu Besuch , um zu gratulieren.

Jeder brachte auch ein kleines Geschenk mit. Der Hase gab eine Möhre, der Hamster gab Körner,

der Maulwurf brachte viele Insekten und die Schmetterlinge flogen lustige Kreise über der Igelwohnung.

Alle freuten sich und feierten.

 

Es dauerte nicht lange und das Igelkind Micky wurde sehr schnell groß und fühlte sich irgendwie alleine.

Als die Igelmutter merkte, dass etwas nicht stimmt, fragte sie es ganz lieb: " Micky, du bist so traurig,

sag mir, was dich bedrückt, vielleicht kann ich dir helfen!"

"Ach, Mutti!" sagte es: " Ich wünsche mir ein Brüderchen, mit dem ich spielen kann.

Mit den Hasenkindern zu spielen macht keinen Spaß, sie sind alle viel schneller als ich,

und mit dem Hamster Verstecke spielen, macht auch keinen Spaß, da er immer die besten Verstecke hat."

" Ach, meine liebste Micky" sagte die Igelmama: " Ich kann dich beruhigen, du wirst schon bald ein Geschwisterkind haben.

Aber ich weiß nicht, ob es ein Brüderchen wird."

 

" Jucheee!!! Ich bekomme einen Bruder!" Micky war ganz außer sich und sang und tanzte durch das Gebüsch. Igelmama sagt: " Komm Micky, wir wollen den Vater auf Arbeit besuchen und ihm die schöne Nachricht mitteilen !" So schnell, wie Micky los stolperte,


 
kam die Igelmama gar nicht hinterher.

Micky konnte sich gar nicht mehr beruhigen.

 

Natürlich blieb diese Nachricht niemandem im Wald verborgen. Alle wussten sogleich bescheid,

so laut hatte sich Micky bei ihrem Igelvater angekündigt.

 

Nun war die Freude groß.

Als nun einige Zeit vergangen war, und das Igelkind Macky geboren wurde,

musste nun auch Micky fleißig helfen, Würmer, Insekten und Schnecken heranzuschaffen,

denn sie waren jetzt eine große Familie und hatten viel Hunger.

 


 
Die Blätter waren schon fast alle von den Bäumen gefallen.

Der Winter nahte. Es musste viel Futter rangeschafft werden,

denn bevor die Igel mit dem Winterschlaf beginnen, müssen

sie sich ein dickes Fettpolster anfressen, um den langen, kalten Winter zu überstehen.

 

Der kleine Macky wuchs schnell heran und wollte schon eifrig mithelfen.

Er ist ein fröhliches Igelkind und Micky musste immer ein Auge auf ihn haben, damit er keinen Unfug machte.

Aber Micky tat das sehr gern. Sie erklärte ihm auch, dass die Stacheln des Igels seine größte Waffe sind

und wie er sie vor Feinden einsetzen muss, in dem er sich zusammenrollt,

und dass er nicht in die Nähe von den Straßen der Menschen kommen darf,

denn dort lauert die größte Gefahr - die Autos.

 


 
" Sieh nur!" sagt Igelmama zu Igelpapa: " Wie gut sich unsere beiden Kinder verstehen!"

" Ja, ich bin stolz auf unsere Familie !" sagt Igelpapa: " Im nächsten Jahr werden wir uns eine größere Wohnung bauen,

aber erst wollen wir uns für den Winter bereit halten."

Igelpapa rief seine beiden Kinder: " Micky und Macky,

kommt zum Abendessen!"

 

" Wir kommen!" rief Micky und nahm seinen kleinen

Bruder an die Hand. Der hatte eigentlich noch gar keine Lust.

 

Als die Familie nun zu Abend gegessen hatte, machten sie ihr Winterlager bereit.

Zuerst mussten die beiden kleinen ins Bettchen, dann kam die Mama. In der Zwischenzeit überzeugt sich der Igelpapa,

dass auch alles seine Ordnung hat und die Familie über den Winter sicher ist.

Er bedeckte das Lager mit viel Laub, so hält es schön warm und niemand sieht,

dass darunter vier kleine Igel glücklich schlafen.

 

So verging der Winter und die Igelfamilie schniefte vergnügt unter dem Blätterwald. Ab und zu war die Igelmama munter,

schaute in die Runde ob noch alles in Ordnung ist, drehte sich um und schlief weiter.

 

Eines Tages, es wurde schon etwas unruhig im Lager, streifte ein klitzekleiner Sonnenstrahl ganz warm das zarte Schnuppernäschen von Macky. Der runzelte sein Näschen: " Ha, ha, ha zschiii !!!" Er schüttelte sich, machte die Augen auf, musste sie aber ganz, ganz schnell wieder zukneifen. Es war auf einmal so hell. Langsam wurden alle wach. Die beiden Kinder neckten sich schon und kicherten, aber Igelpapa schlief noch tief und fest. So leicht war er nicht munter zu kriegen.

 


 
" Kinder, aufstehen, der Frühling ist da !" ruft Igelmama. Nun ist auch Igelpapa aufgewacht. "Was ist denn das für ein Krach hier ?" ruft er. Micky und Macky lachten und wollten so schnell wie möglich hinaus in der Sonne toben. Nun waren sie nicht mehr zu halten, die Frühlingssonne und das lustige Vogelgezwitscher lockten die Kinder aus ihrem Versteck und sie spielten und tobten und waren überglücklich.

 

Die anderen Tierkinder spielten schon eifrig Verstecke und lachten und kicherten. Manchmal ärgerten die großen Kinder die kleinen, aber Macky hatte ja seine große Schwester, die auf ihn aufpasste. Der erste Tag im Frühling verging sehr schnell und es wurde schon dunkel. Allmählich mussten alle Kinder nach Hause, obwohl es ja so viel Spaß macht.

 

"Na, Kinder, wie war es heute im Wald ?" fragte der Igelpapa. "Oh, es war schön! Wir haben alle unsere Freunde getroffen. Die haben uns erzählt, dass es im Winter ganz schön kalt war, und sie oft nichts zu fressen hatten. "sagte Micky. "Na, da habt ihr ja sicherlich mächtigen Hunger! "sagte lächelnd die Mutter.

"Was ist mit dir, Macky ?" "Haben die Kinder dich so geärgert? "fragt die Mutter. Macky saß in der Ecke und hat den Kopf gesenkt. "Nein!" sagte Macky. "Ich bin nur so müde . Ich möchte gleich schlafen gehen." "Nun gut, das war wohl heute ein bisschen viel, iß dein Abendbrot und leg dich gleich ins Bettchen mein Sohn." sagte Igelmama, und streichelte ihr kleines Igelkind ganz zärtlich.

"Na, dann wollen wir jetzt essen, vielleicht hat Micky etwas mehr Hunger! "knurrte der Igelpapa.

 

Micky schaufelte das Essen in sich hinein, so dass sie sich fasst verschluckte und die Mutter sie dazu anhalten musste, etwas langsamer zu essen.

"Nicht so hastig, mein Kind. Wenn Du so schnell isst, wirst Du Bauchschmerzen bekommen!" "Ja, ja , ist ja schon gut! "stöhnte Micky.

In der Zwischenzeit hatte keiner bemerkt, daß Macky am Abendbrottisch eingeschlafen war und mit seinem Kopf auf dem Teller lag.

Das sah sehr lustig aus, denn einige Essensreste hatten seine Stacheln aufgespießt und alle mussten darüber lachen.

 


 
"Ja, ja so ist das nun einmal bei kleinen Igelkindern! "dachte sich die Mutter, nahm den kleinen Kerl liebevoll

auf den Arm und brachte ihn ins Bett.

Bei diesem Anblick war sogar dem Vater sein mürrischer Gesichtsausdruck verschwunden.

 

So lustig, wie es zu sein schien, war es aber leider nicht. Es vergingen einige Tage, an denen sich das Gleiche abspielte, und der kleine Macky vom Spielen todmüde nach Hause kam und keinen Appetit hatte.

Igelmama und Igelpapa machten sich große Sorgen um ihren kleinen Sohn, denn sie hatten ihn sehr lieb.


 
Jeder der Familie bemühte sich, so gut er nur konnte, ihm zu helfen, aber es änderte nichts daran.

Auch Igeloma und Igelopa sammelten seine Lieblingswürmer und brachten ihm die schönsten Schnecken,

aber er saß nur traurig und müde auf einem großen weichen Blatt.

Macky aß nichts mehr und hatte nicht einmal mehr Lust zum Spielen.

Er wurde immer schwächer, so dass sich die Igeleltern endlich ein Herz fassten

und den Doktor Hase riefen, denn sie wussten nicht mehr ein noch aus.

 

Als der Doktor hörte, was los ist, kam er sehr schnell ins Igelhaus.

Er hatte einen großen Koffer dabei mit vielen Instrumenten und Medikamenten.

"Bitte, bitte lieber Doktor, helfen sie unserem kleinen Macky. Er ist sehr Krank."

 

Der Doktor Hase war schon ziemlich alt und brauchte eine dicke, große Brille, welche er über seine großen Hasenohren stülpte.

Da musste selbst der kranke Macky lachen.

Der Doktor holte zuerst ein Gerät aus seiner Tasche, hängte es um seinen Hals und hörte damit das kleine Igelherz ab.

Danach nahm er ein Fieberthermometer und klemmte es unter das Pfötchen von Macky. "Das ist ja alles nicht schlimm,

dachte sich Macky!", denn diese Untersuchungen kannte er schon. Doch dabei blieb es nicht. Doktor Hase holte eine

ziemlich große Spritze für eine Blutprobe aus seiner Tasche und sagte zu Macky :

"Du brauchst keine Angst zu haben, es ist nur ein kleiner Piks, den du schnell wieder vergessen wirst, aber

er ist nötig, damit ich feststellen kann, was dir fehlt." Seine Stimme war tief und klang sehr vertrauensvoll.

Macky wusste, Doktor Hase ist sehr klug und weiß immer, was richtig ist.

 


 
Als der Doktor die Nadel ansetzte, um etwas Blut abzunehmen, hatte Macky schon ein wenig Angst, aber er sah seine Schwester Micky an, die ihm zuzwinkerte, so nahm er alle Angst zusammen und war ganz tapfer. "Na, war es schlimm ?" fragte der Doktor ihn, und Macky antwortete ganz stolz: "Nein, ich bin doch schon ein großer Igeljunge!" Dabei trug er sein Näschen so hoch, dass er beinahe nach hinten umfiel. Seine Mama, welche die ganze Zeit das kleine Igelpfötchen ganz fest hielt, fragte nun den Doktor ganz ungeduldig, was denn nun mit ihrem kleinen Igeljungen los ist.

Doktor Hase kratzte sich mit seiner rechten Kralle bedächtig hinter seinem Ohr, hielt ein wenig inne und überlegte.

Nach einiger Zeit sagte er schließlich: "Tja, so ganz sicher bin ich mir noch nicht, wir müssen erst den Befund des Blutbildes abwarten. Ich werde ihnen in zwei Tagen sagen, was die Untersuchung ergeben hat, aber Macky sollte sehr viel Vitamine essen und viel schlafen."

Er verabschiedete sich, streichelte Macky noch einmal über seine Borsten und ging.

 

Von nun an war die Stimmung in der Familie sehr betrübt und alle waren um Macky sein Wohl bemüht. Die nächsten zwei Tage waren die längsten Tage der Igeleltern überhaupt. Dieses Warten auf die Nachricht des Doktors machte Igelmama und Igelpapa ganz nervös.

Auch Micky machte sich große Sorgen. Als der Doktor nun nach zwei Tagen in das Igelhaus kam, sprach er mit den Igeleltern, schrieb einen Zettel und schon nach kurzer Zeit verabschiedete er sich . Er ging zu Macky’s Bett und wünschte ihm alles Gute. Danach hoppelte Doktor Hase in Richtung Feld zu seinem nächsten Patienten.

 

Micky und Macky wussten nicht, was der Doktor zu den Eltern gesagt hat, aber sie bemerkten, dass in Igelmamas Kulleraugen dicke Tränen waren, und Igelpapa sie ganz fest hielt.

Für die Igeleltern war es der schwerste


 
Moment in ihrem Leben, denn ihr kleines Igelkind ist sehr krank und muss nun ins Krankenhaus.

 

Sie nahmen Macky in den Arm und drückten ihn ganz toll, dann holte Igelmama einen Koffer und

packte die wichtigsten Sachen für ihr Kind ein.

Igelmama streichelte Macky und sagte mit liebevoller Stimme: "Mein liebes Kind, was auch passiert,

wir sind immer für dich da, denn du und deine Schwester seid das Liebste, was wir haben!"

Von nun an begann eine sehr schwere Zeit für die Familie Igel. Jeden Tag liefen Igelmama und

Igelpapa zu Macky ins Krankenhaus, brachten Blumen, Leckereien und erfüllten ihm jeden Wunsch.


 
 

 

Macky hatte Krebs. Das war eine sehr schwere Krankheit,

welche man nur mit sehr starken Medikamenten behandeln

                                                                                  konnte, die leider auch viele unangenehme Nebenwirkungen

hat. Es tat sehr weh, zuzusehen, wie Macky leiden musste,

aber Macky spürte die Liebe seiner Familie und das

machte ihn so stark wie einen Bären, und das musste er

auch sein, denn die folgende Zeit war für den kleinen Igel kein

Zuckerschlecken.

 

Micky wollte ihrem Bruder unbedingt helfen, aber sie wusste über die Krankheit nicht viel. So fragte sie in der Waldschule den Lehrer Uhu. Dieser machte ihr große Angst. Er sagte ihr, dass man an dieser Krankheit sterben kann und dass es verschiedene Arten von Krebs gibt. Micky sah ihn mit großen traurigen Igelaugen an und fing leise an zu schluchzen. Aber Lehrer Uhu tröstete sie. Er sagte: "Auch ein großer Elefant aus Afrika kann diese Krankheit bekommen!" Micky kannte diesen bloß aus ihren Büchern. Sie dachte, Macky ist krank geworden , weil er klein und schwach ist, aber das ist falsch, denn jeder kann diese schreckliche Krankheit bekommen.

 

Nachdem Micky gehört hat, dass sie ihrem Bruder nur wenig helfen konnte, war sie sehr traurig und beschloss, zu Hause immer zu helfen, damit Igelmama und Igelpapa Macky so oft wie möglich besuchen konnten.

 

So krank wie Macky waren auch viele andere Tierkinder.

Da waren zum Beispiel das Rehkitz, der kleine Fuchs, ein Vögelchen und ein junger Dachs. Trotz dieser Krankheit waren alle lustig und haben miteinander gespielt. Sie hatten alle so viel zu tun und zu bereden, dass sie überhaupt keine Zeit hatten, an die Krankheit zu denken

Das war auch gut so, denn nicht immer war die Stimmung im Krankenzimmer so ausgelassen, manchmal wurde es ganz still, wenn die Krankenschwester mit einer Spritze kam, was öfters passierte.

 

Alle Tierkinder wussten, nur mit diesen hässlichen Spritzen, von denen einem sehr schlecht werden kann, können sie die schwere Krankheit bekämpfen.

Macky hasste diese Spritzen und er hatte jedes Mal wahnsinnige Angst davor, was er aber seinen Eltern nicht erzählte.

 


 
Damit die Krankenschwestern die Kinder nicht so viel pieksen mussten, bekam jeder einen Katheder, das war ein kleiner Schlauch, durch den man Blut nehmen konnte, ohne dass es weh tut. Durch diesen Schlauch tropften auch immer langsam die wichtigen Medikamente ein und die Kinder konnten dabei sogar spielen.

 

Am Anfang sah der kleine Macky noch interessiert den Tropfen zu und manchmal zählte er sie, bis er einschlief, aber die Zeit verging nur sehr langsam und die Behandlung schien kein Ende zu nehmen, oft war es auch langweilig. So klein Macky auch war, er wollte seinen Eltern und seiner Schwester nicht noch mehr Kummer bereiten. So weinte er oft nachts, wenn die anderen schliefen ganz heimlich unter seiner Bettdecke, damit es niemand hörte. Macky wollte Tapfer sein, aber das war oft sehr schwer.

 

Er bemerkte, dass es den anderen ähnlich ging und es gute und schlechte Tage gab und dass die anderen irgendwie so anders aussahen, so nackig.

Dem Vögelchen fehlten die Federn, dem Rehkitz und dem Dachskind fehlte das Fell. Macky grübelte und fragte die Kinder, warum das so ist.

"Tja, Macky, die Spritzen, die unsere Krankheit besiegen, richten in unserem Körper auch sehr viel Schaden an, aber du brauchst keine Angst zu haben, wenn du deine Stacheln verlierst, die wachsen bald wieder nach.

 

Das wichtigste ist, dass wir bald wieder gesund werden und sich unsere Eltern keine Sorgen mehr machen müssen."

Die Kinder waren untereinander sehr hilfsbereit und trösteten sich oft gegenseitig, das war auch sehr wichtig, denn sie lebten ja auch lange Zeit miteinander und mussten in guten, sowie in schlechten Zeiten miteinander auskommen.

Igelmama und Igelpapa, Micky und die Großeltern kamen oft zu Besuch , obwohl das Krankenhaus weit von zu Hause entfernt war und Igel ja kurze Beine haben.


 
So machte Macky alles, was der Doktor und die Krankenschwestern sagten, um ganz schnell wieder gesund zu werden. Alle waren sehr lieb zu den Kindern und immer, wenn es einmal sehr schwer war, trösteten sie sich gegenseitig.

Es war nicht ein Tag wie der andere. An manchen Tagen ging es Macky sehr schlecht und nun verlor auch er seine Stacheln,

was für einen Igel das Schlimmste ist.

Das machte ihn sehr traurig und er schämte sich, denn er sah nun gar nicht mehr wie ein kleiner Igel aus,

sondern wie ein rasierter Hamster.

 

In dieser Zeit war es schön, die anderen Kinder um sich zu haben, denen es ja auch nicht anders ging.

Es kam auch vor, dass Macky ein anderes Kind tröstete, dann sagte er: "Wir werden alle wieder gesund,

wir müssen nur ganz fest daran glauben und nie den Mut verlieren, denn unsere Eltern lieben uns und brauchen uns ganz toll!"

 

Macky verbrachte sehr viel Zeit im Krankenhaus und konnte viel über die Krankheit nachdenken. Es war eine schwere Zeit,

aber die Krankenschwestern und die Ärzte waren so lieb zu den Kindern, dass sie oft den Schmerz und das Leid vergaßen.

So ließen sie sich immer eine kleine Überraschung für die Kinder einfallen, um die Tage nicht so lang werden zu lassen.

 

Als nun draußen die Faschingszeit nahte, organisierten die Krankenschwestern eine kleine Feier für die Kinder.

Zuerst dachte Macky: "Na so ein Quatsch, keine Haare auf dem Kopf, aber Fasching feiern!

Wie soll denn das gehen?"

Als aber dann die Krankenschwester mit einem großen Karton voll mit Girlanden, Hütchen,

bunten Nasen und vielen lustigen Dingen ins Zimmer kam, war aller Unmut vergessen. Micky und die anderen Kinder waren

Feuer und Flamme. Ohne zu zögern begannen sie , die ganze Kinderstation auszuschmücken.

 

Micky bekam eine rote Knollennase und einen riesengroßen Clownshut aufgesetzt.


 
Es wurde der lustigste Tag im Krankenhaus, alle waren fröhlich und tanzten und zur Krönung brachte die Krankenschwester ein großes Tablett voll mit duftenden Pfannkuchen und einer großen Kanne Kakao herein.

An diesen wunderschönen Tag dachte Macky noch lange und versank manchmal in Gedanken daran.

Wenn bei anderen Tierkindern die Behandlung beendet war und sie nach Hause durften,

 freute sich Macky, war aber auch etwas traurig, denn er hoffte, dass er auch bald nach Hause kann.

 

Die Zeit im Krankenhaus dauerte sehr lange und Macky musste viel Leid und Schmerzen ertragen,

bis er eine leichte Besserung spürte.

 

Bald darauf sprach der Doktor zu ihm: "Du warst sehr tapfer, Macky. Bald kannst du wieder nach Hause und darfst mit den anderen Kindern spielen, aber du musst noch sehr vorsichtig sein und dich nicht

überanstrengen." Macky wäre vor Freude am liebsten an die Decke gesprungen.

Alle freuten sich mit ihm . Als dann am Nachmittag Igelmama und Igelpapa zu Besuch kamen und sie ihren kleinen Igelsohn so vergnügt sahen, brauchte er gar nichts zu sagen. Die Igelmutter nahm voller Freude ihr Kind in den Arm und streichelte es. Und wie sie so über den kleinen Körper streicht, spürt sie ganz zarte kleine Stacheln, die überall wuchsen und noch schöner waren, als je zuvor.

 

Es dauerte nun nicht mehr lange und die Igeleltern konnten ihren kleinen Sohn aus dem Krankenhaus abholen. Zuhause warteten inzwischen alle Freunde aus Wald und Feld ganz ungeduldig mit vielen Blumen auf den kleinen Macky, der ganz stolz war, wieder gesund zu sein.

 

 

Er durfte noch nicht so herumtollen, wie die anderen Kinder, aber er spürte, wie es ihm jeden Tag immer besser ging und im Igelhaus kehrte wieder Freude ein.

Macky hat in dieser Zeit viele neue Freunde gefunden, mit denen er Leid und Freud geteilt hat und die voneinander und miteinander viel gelernt haben.

Er weiß jetzt, dass richtige Freunde zu jeder Zeit füreinander da sind.

Er ist noch ein kleiner Igeljunge, aber in der schweren Zeit im Krankenhaus hat er sehr viel dazugelernt.

Durch die Liebe seiner Eltern und Freunde und durch seinen eisernen Willen, wieder gesund zu werden, hat er es geschafft,

diese böse Krankheit zu besiegen, denn kein Medikament gibt es, welches diese positiven Werte ersetzen kann.

 


 
 

ENDE
 

Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag

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